Zu wenig Tore beim Kaltstart

Torsten Graf, 12.07.2016

Zu wenig Tore beim Kaltstart

"Bisschen wenig Tore", resümierte am Freitagabend Wacker-Trainer Hagen Becker das erste Testspiel seiner Mannschaft nach der Sommerpause. Der Gastgeber hatte den SC 1918 Großengottern, der in der Kreisoberliga kickt, nach Toren von Le Duc und Muradi in der zweiten Hälfte mit 2:0 besiegt. Dabei war für den Trainer, der am Samstag seinen 52. Geburtstag feierte, das Ergebnis zweitrangig.

Seine Elf lief auf, ohne zuvor gemeinsam trainiert zu haben. "So ein Kaltstart ist alles andere als ein Garant für ein gutes Spiel". Trotzdem hat der Trainer einige Erkenntnisse mitgenommen. "Mein Augenmerk lag besonders auf der Innenverteidigung, ich wollte sehen, wie sich Moritz Zickler und Michael Stein präsentieren."

Mit Moritz Julius Zickler rückt ein Eigengewächs in die erste Mannschaft auf. Seit 2004 im Verein, hat Zickler sich bei den A-junioren für Höheres empfohlen. Einige Einsätze in der ersten und zweiten Mannschaft gab es bereits in der vergangenen Saison. Nun steht er fest im Kader des Verbandsligisten. Neben Zickler kehren zwei Spieler in die erste Mannschaft von Wacker Gotha zurück. Marc Janke, mittlerweile 36, kommt von Empor Erfurt ins Volkspark-Stadion. In der Saison 2005/06 spielte er bereits für Wacker, ging dann aber zum 1. FC Gera 03, wo er 2007 den Aufstieg in die Oberliga schaffte. Rückkehrer Nummer zwei ist Christian Hatzky (25), der bereits in etlichen Altersklassen für Wacker auflief. Er fand den Weg zurück von der SpVgg Geratal.

Mehr neue Spieler seien nicht vorgesehen, lässt Co-Trainer Marco Brychcy wissen. "Die Mannschaft ist gut aufgestellt, mit Benjamin Pufe und Steffen Scheidler konnten den jungen Spielern schon in der Vorsaison zwei erfahrene Kicker an die Seite gestellt werden." Das habe Früchte getragen und so gesehen gäbe es keinen Grund, die Mannschaft wesentlich zu verändern. Brychcy verweist darauf, dass beim Aufsteiger immerhin noch acht Spieler am Ball sind, die von den A-Junioren kommend, nach dem Abstieg aus der Verbandsliga Verantwortung übernommen haben.

Im ersten Testspiel trafen die Wacker-Spieler auf einen engagierten Gegner. Kreisoberligist Großengottern stellte den Gegner früh, so dass Wacker sein Spiel gar nicht erst aufziehen konnte. Hagen Becker zeigte sich nach dem Spiel trotzdem zufrieden. "Die Innenverteidigung macht Hoffnung, auch wenn das heute nicht der ganz große Prüfstein war. Hatzky auf der Sechs enttäuschte ebenfalls nicht." Sichtbar nicht nur für den Trainer, dass an der Fitness der Spieler gearbeitet werden muss. "Das war uns klar, denn nach dem Aufstieg sollten die Jungs Pause machen. In den nächsten Wochen werden wir uns konzentriert auf den Saisonstart vorbereiten, da gehört auch hartes Fitnesstraining dazu."

In wenigen Tagen reist die Mannschaft mit 22 Spielern ins Trainingslager nach Bad Blankenburg. Dort wartet mit dem hessischen Oberligisten SV Rot-Weiß Hadamar der erste große Gegner. "Dann werde ich wirklich sehen, wo wir stehen." Im Trainingslager wird allerdings Neuzugang Janke fehlen, aus familiären Gründen, wie Becker sagt. In diesem Spieler sieht er den verlängerten Arm der Trainerbank auf dem Platz. "Janke ist ein Typ, der im Spiel die Kommunikation führen kann. Das ist die Aufgabe, die er auch übernehmen soll."

Vor dem Saisonstart trifft die Erste von Wacker noch auf Preußen Bad Langensalza und auf Grün-Weiß Stockhausen, nimmt an Turnieren in Weimar und Zorbau bei Leipzig teil. Da werden auch Janke auflaufen und Zielasko, der am Freitag auf der Bank blieb. Zwar ist seine Oberschenkelverletzung ausgeheilt, doch "es war eine Vorsichtsmaßnahme ihn bei diesem Testspiel noch zu schonen", erklärt Becker.

Am 5. August beginnt die neue Saison in der Verbandsliga. Der Spielausschuss des Thüringer Fußball-Verbandes hat entschieden, dass diese im Gothaer Volkspark-Stadion eröffnet wird. Darüber ist man bei Wacker natürlich glücklich. Nach der Eröffnungszeremonie (18 Uhr) muss dann die Mannschaft von Hagen Becker gegen den FSV Martinroda beweisen, dass sie ligatauglich ist. Daran hat das Trainergespann überhaupt keine Zweifel. Co-Trainer Brychcy: "Mit dieser Elf ist der Klassenerhalt auf alle Fälle drin."

Nicht dabei zum Saisonstart sind Pascal Frank und Ernst Gorf. Frank geht für ein freiwilliges soziales Jahr nach Berlin, Gorf hat sich aus "beruflichen und privaten Gründen" dem FSV Ohratal angeschlossen.

 

Von Klaus-Dieter Simmen


Quelle:TLZ