Gothaer Aufsteiger will es dem Titelfavoriten schwer machen

Torsten Graf, 30.09.2016

Gothaer Aufsteiger will es dem Titelfavoriten schwer machen

Es ist Derby-Zeit in der Fußball-Verbandsliga: Am morgigen Samstag, 15 Uhr, treffen sich Spitzenreiter FC An der Fahner Höhe und Wiederaufsteiger Wacker Gotha in der Dachwiger GeAT-Arena. Die Rollenverteilung ist klar. Fahner Höhe geht nach sechs Spieltagen verlustpunktfrei als unbestrittener Favorit in die Begegnung.

Das weiß auch Wacker-Trainer Hagen Becker. "Klar sind wir der Außenseiter, aber wir werden uns deshalb nicht verstecken, sondern wollen es den Dachwigern so schwer wie möglich machen", kündigt Becker an. Einen kleinen psychologischen Vorteil sieht er in der Auswärtspartie dennoch für seine Elf. "Fahner Höhe will sicher früh in der Saison viele Punkte für den Aufstieg sammeln. Die Situation kennen wir selber aus der vergangenen Saison. Wir haben so gesehen eigentlich noch nichts zu verlieren, die Saison ist noch jung", sagt der Wacker-Coach mit Blick auf den angestrebten Klassenerhalt. Nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Ehrenhain und Meuselwitz II rangiert Gotha aktuell auf dem zwölften Tabellenplatz.

Ob Fahner Höhe-Trainer Albert Krebs derzeit wirklich Aufstiegsgedanken hat, ist fraglich. Erklärtes Saisonziel ist es jedenfalls nicht. Vereinspräsident Rolf Cramer erklärte vor dem ersten Spieltag lediglich: "Am Ende wollen wir unter den ersten Drei sein." Bereits in der vergangenen Spielzeit verzichtete der Thüringenmeister auf den Aufstieg. Cramer sah den Verein noch nicht bereit für die Oberliga. Ob der FC Fahner Höhe in diesem Spieljahr die Bewerbungsunterlagen beim NOFV einreicht, wird man im kommenden Frühjahr sehen.

Vom Aufsteiger aus Gotha hat sich Albert Krebs beim Eröffnungsspiel gegen Martinroda bereits ein Bild gemacht und warnt: "Mit Steffen Scheidler, Benjamin Pufe und Dat Le Duc in ihrer Spitze sind sie sehr konterstark." Aus der Ruhe bringt das den 65-Jährigen aber nicht: "Wir sind gut drauf. Warum sollten wir uns Sorgen machen?" Bis auf Carlo Preller stehen ihm alle Spieler zur Verfügung.

Während der FC An der Fahner Höhe erst am Samstag in einer Woche bei Glücksbrunn Schweina wieder ran muss, wartet auf Wacker Gotha am Montag gleich der nächste harte Brocken. Mit der Spielvereinigung Geratal kommt der derzeitige Tabellenfünfte nach Gotha. Becker: "Geratal ist eine spielerisch gut aufeinander abgestimmte Mannschaft. Dass sie auswärtsstark sind, haben sie zuletzt mit einem 3:0 in Martinroda gezeigt. Auf alle Fälle wird auch Geratal ein echter Gradmesser für uns sein." Und das wohl vor allem auch hinsichtlich der konditionellen Verfassung. Wie auch Wacker ist die Elf aus dem Ilmkreis bereits am Samstag gefragt, wenn sie beim FC Eisenach gastiert. Becker: "Ich vermute, dass sie ebenso wie wir wieder mit derselben Mannschaft antreten werden, die auch schon am Samstag spielte."

Auftrieb erhofft sich der Coach vom Heimvorteil. Umrahmt wird die Partie im Klaus-Törpe-Sportpark nämlich vom Wacker-Familientag. Anpfiff der Partie ist 16 Uhr.

 

Von Falk Böttger


Quelle:TLZ