Es gibt keine Götter ...
Thomas Fiedler, 13.06.2022

... aber im Fußball eben manchmal doch
Eine Saison geht zu Ende und damit auch so manche Fußballerkarriere. Während der eine seine Schuhe aus Altersgründen an den Nagel hängt, möchten andere nach jahrelanger Ausbildung und Zugehörigkeit zu unserem Verein gern etwas Neues ausprobieren oder zum Abschluss ihrer Laufbahn noch ein letztes Jahr mit Freunden aus der Fußball-Jugendzeit etwas niederklassiger zusammenspielen. All das sei euch Scheidenden von Herzen gegönnt.
Den letzten Spieltag der Saison 2021/2022 möchten wir nutzen, auch unter dem Gesichtspunkt der
Feierlichkeiten des Aufstiegs unserer zweiten Mannschaft in die Kreisoberliga am Sonntag, den 19. Juni 2022 ab 15 Uhr im Klaus-Törpe-Sportpark,
um uns von ein paar Sportfreunden zu verabschieden.
DIE SPIELER
Lieber Steffen Scheidler,
mit dir geht ein Urgestein, das viele Höhen und Tiefen mit dem FSV Wacker 03 Gotha erlebt hat. Unvergessen das damalige Oberligaspiel gegen den 1.FC Lok Leipzig am 19.10.2010, als du dem ehemaligen DDR-Vorzeigeverein drei Buden eingeschenkt und mit 3:2 nach Hause geschickt hast. Wenn wir in unserer Überschrift von Göttern sprachen, du bist einer von denen, dem dieses Wortspiel gereicht. Danke für alles und viel Spaß mit der Familie, im Beruf und alles Gute. Wir würden uns freuen, wenn wir uns nach deinem „Sabbat- Ausstand“ bald wiedersehen.
Lieber Florian Serick,
als Kapitän im letzten Auswärtsspiel hast du dir unter den Augen deiner Familie mit deinem Tor zum 2:0 die Götterkrone nun auch und endgültig verdient. Du bist einfach ein toller Typ, der Gute-Laune-Verbreiter auch in brenzligen Situationen und einer, den jede Mannschaft braucht. Waren es auch nur wenige Jahre, die du bei uns verbracht hast, so hat man dennoch das Gefühl, du wärst schon seit Kindestagen bei uns gewesen. Du wirst fehlen, als Spieler aber auch als Mensch. Viel Spaß beim Kicken mit deinen Kumpels von Früher, in Gotha wirst du auf ewig ein gern gesehener Gast sein.
Lieber Christian Hatzky,
auch wenn du mit deinem Abschied bereits im vergangenen Herbst noch einmal Luftveränderung wolltest und die Pandemie ein offizielles Tschüss nicht zugelassen hat, bist du nicht vergessen. Der dritte „Gott“, dem wir heute und an dieser Stelle nochmals Danke sagen wollen. Gern hätten wir dich in künftigen Jahren und nach deiner sportlichen Laufbahn gern wieder zurück.
Lieber Moritz Zickler,
um zum Fußballgott zu werden, hast du noch ein bisschen Zeit aber dafür auch die Voraussetzungen. Damit verbunden ist unsere Bereitschaft, dich jederzeit nach deinem (hoffentlich nur) Abstecher nach Bad Langensalza wieder aufzunehmen. Es ist legitim, wenn man für seine eigene Weiterentwicklung mal etwas Luftveränderung braucht, um in allen Bereichen, des Sportlichen und des Privaten, wieder neue Kräfte freizusetzen. Dass dich dein Weg zu einem der besten Ausbildungsvereine Thüringens führt, macht den Verlust ein klein wenig erträglicher.
Du hast dich eben nicht für solche Truppen entschieden, die in ihrer 1. Mannschaft keine Eigengewächse auflaufen lassen können und nur die Nachwuchsarbeit anderer Vereine abschöpfen, am liebsten noch ohne Entrichtung einer Entschädigungsleistung. Und du hast damit auch die in dich investierte, langjährige Arbeit unserer Jugendtrainer Uwe Baumbach, Jörg Drößler, Klaus Hubold, Lars Bethmann, um nur einige zu nennen, nicht in den Schmutz getreten. Du bist ein aufrichtiger, ehrlicher Typ, bist der Mannschaft, dem Trainerteam und den Vorstand mit Transparenz und Offenheit bei all deinen Entscheidungen entgegengetreten und gibst bis zum letzten Tag beim FSV Wacker alles. Danke dafür und ein großes Lob.
Lieber Wilhelm Heun,
auch du hast eine Entscheidung getroffen und die gilt es zu respektieren. Mögest du die Arbeit von unserer Therapeutin Lina und deinen Trainern auf dem Wege zurück in Trainings- und Wettkampfbetrieb nach deiner schweren Verletzung entsprechend wertschätzen und aus dem richtigen Blickwinkel sehen. Auch dir alles Gute für die Zukunft.
DIE UNERMÜDLICHEN-KLAUS UND HÄNSER
Doch nicht nur im sportlichen Bereich heißt es von verdienten Sportfreunden Abschied zu nehmen. Auch im Ehrenamt, speziell im Bereich der Traditionsarbeit, wird es Veränderungen geben. Aus Altersgründen werden Klaus Baumbach und Hänser Cott ihre Aufgaben im Seniorenbeirat aus den Händen der Ü80 an Sportfreunde der Ü50 übergeben.
Ihr beiden habt in fast 6 Jahrzehnten durch eure Arbeit und früheres finanzielles Engagement unseren Verein zu dem gemacht, was er heute ist. Du, lieber Klaus, warst nicht nur der unersetzliche Fanbus-Organisator während der Oberligazeiten, sondern auch der erste Präsident nach der Neugründung unseres Vereins im Jahre 2003. Unvergessen sind deine Organisationstalente der Wacker-Familientage, deine Ausstellungen und deine unvergesslichen Moderationen beim Wacker-Gewinnspiel mit dem Kaufhaus Moses bei den Heimspielen unserer Ersten.
Du, lieber „Hänser“ Cott warst mehr im Hintergrund tätig, hast als Sponsor die Oberliga-Jahre überhaupt erst möglich gemacht und warst als „Hans Dampf in allen Gassen“ überall bereit, dich in den Dienst dieses Vereins zu stellen.
Wenn auch nicht durch das Erzielen von Toren, so doch durch eure teure Tätigkeit in vielen Bereichen, habt auch ihr beiden den Namen „Fußball-Gott“ verdient. Danke für alles und noch viele Jahre gesundes Zuschauen im Volkspark-Stadion oder Klaus-Törpe-Sportpark.
Wie sagt ein bekanntes Sprichwort? Der Verein steht über dem Einzelnen. Ihr beiden habt das immer gelebt.