Let's do it together!

Thomas Fiedler, 18.06.2022

Let's do it together!

Norman Bonsack ist neuer Chef-Coach beim FSV Wacker 03 Gotha

Jeder kennt ihn und doch sieht man ihn seit ein paar Wochen mit anderen Augen:

Norman „Bone“ Bonsack, 34 Jahre jung, seit 2017 wieder in unserem Verein und mit den Qualitäten eines hervorragenden Fußballers gesegnet.

Als solcher hat er in den vergangenen 5 Jahren als feste Größe in unserer 1. Männermannschaft sein Bestes gegeben und in 108 Spielen (1 x 2.Mannschaft) 24 Tore für den FSV Wacker 03 erzielt. Als kurz nach Rückrundenbeginn der Saison 2021/2022 die Planungen für das neue Fußballjahr auf dem Tableau standen, gehörte Norman neben weiteren Kandidaten aus der Thüringer Fußballwelt zu den Anwärtern auf den Trainerposten beim FSV. Nun ist die Entscheidung getroffen und Norman Bonsack wird die Verantwortung als Cheftrainer bei unserem Traditionsverein übertragen bekommen.

Seine Aufgabe wird es nicht nur sein, der Ersten eine erfolgreiche Zukunft zu bescheren, viel mehr noch, soll er dem gesamten Männer- und älteren Nachwuchsmannschaften eine einheitliche Spielphilosophie vermitteln. „Ganz einfach“, so Präsident Thomas Fiedler, „soll es perspektivisch für die Erste eine Spielphilosophie inkl. Spielsystem geben, die von 2. Männermannschaft und mindestens auch der A-Junioren in gleicher Weise gelebt und umgesetzt wird.“ So einfach, wie es formuliert ist, wird das nicht werden. Darüber sind sich Vorstand und Trainerteam im Klaren. Es ist aber die Voraussetzung dafür, will man sich künftig wieder in die Spitze des Thüringer Fußballs einreihen.

„Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird es deshalb auch keine Platzierungsvorgaben für die kommende Saison geben, weil wir uns bewusst sind, dass dieser Auftrag Zeit und Geduld braucht. Die werden wir ihm und seinen Trainerkollegen Ralf Erdmann und Benjamin Just geben. Auch wenn unsere Fans, Zuschauer und wir im Verein natürlich auch, uns gern wieder in der Thüringenliga sehen würden, dürfen wir nicht vergessen, dass ein Aufstieg aus der Landesklasse 3 schwerer ist, als sich dann in der Thüringer Verbandsliga zu halten.“, ergänzt Thomas Fiedler weiter. 

Auch die juristischen, vom Verband ab der neuen Saison vorgeschriebenen Vorgaben für das Trainieren einer im Verbandsmaßstab spielenden Männermannschaft erfüllt der neue Coach, Norman Bonsack ist Inhaber der B-Lizenz für Fußballtrainer.

Herzlichen Glückwunsch Norman, was ist deine Motivation, diese gewiss nicht leichte Aufgabe anzugehen?

Mit 34 Jahren stehe ich am Ende meiner aktiven Karriere und habe als Fußballer hier in Gotha einen tollen Verein erleben dürfen, in dem es mir an nichts gefehlt hat. Ich kenne die Entscheider, die Mannschaften, die Spieler, die Fans, ja, das gesamte Umfeld. Wenn man mir dann so eine Aufgabe zutraut und sich andererseits seine eigene Zukunft versucht vorzustellen, dann muss man einfach sein Herz in beide Hände nehmen und sagen: Ich gehe das an und ich kann und will mich dem stellen. Meine künftigen Spieler haben mir die Entscheidung durch ihre in den letzten Wochen gezeigten Leistungen dann auch noch irgendwie erleichtert.

Erzähl uns ein bisschen aus deiner sportlichen Vita.

Mit fünf Jahren habe ich bei Victoria Mechterstädt mit dem Fußballspielen angefangen und bis zu meinem 11. Lebensjahr auch dort gespielt. Damals wurde der FC Rot-Weiß Erfurt auf mich aufmerksam und so erfolgte eine Ausbildung im dortigen Nachwuchsleistungszentrum bis zu meinem 18. Lebensjahr. Hier stehen Einsätze in der Junioren-Regional- und Bundesliga in meiner Vita. Dann kam ich zum FSV Wacker, spielte hier zwei Serien, ehe ich über Ilmenau und Arnstadt zum FC Eisenach wechselte, wo ich in vier Jahren auch eine tolle Oberligazeit als Mannschaftskapitän erleben durfte. Im Jahr 2017, das ist ja bekannt, habe ich dann zurück zu unserem FSV gefunden.

Du sprachst eben von deiner Oberligazeit in Eisenach als Kapitän. Welche Erlebnisse würdest du sonst noch erwähnen wollen? 

Ganz vorn auf dieser Liste steht hier die Geburt meiner Tochter Mia. Sie ist jetzt viereinhalb Jahre alt und mein größtes Geschenk und Glück der Welt.

Aus dem Fußball würde ich gern die Spiele mit dem FC Rot-Weiß Erfurt gegen Hansa Rostock, Werder Bremen, gegen Union Berlin und die Berliner Hertha erwähnen. Spiele, wie in der Oberliga, vor teilweise 4 oder 5 Tausend Zuschauern bleiben einfach unvergesslich.


Was macht der Fußballer oder Trainer, wenn er nicht die Stollenschuhe anhat?

Dann schraubt er die Stollen ab, benutzt den Fußballschuh als Laufschuh (lacht) und geht joggen. Auch Tennis spiele ich gern in meiner Freizeit und natürlich Rad fahren. Mein absolutes Highlight sind jedes Jahr die Touren mit meinem Trainerkollegen und Freund Ralf „Ralle“ Erdmann, mit dem ich mir jedes Jahr in 7 Tagen eine Strecke von mindestens 700 km vornehme. Ohne E-Antrieb!

Und wie verdient Norman Bonsack das Geld, welches er für solcherart Touren benötigt?

Ich bin im Bodelschwingh-Hof als Referent für Auftragsmanagement tätig und dort verantwortlich für die Auftragslage und Auslastung in unseren Werkstätten. Kundenkontakt zu Auftraggebern aber besonders auch zu den in unserem Hause Beschäftigten sind ebenso meine tägliche Arbeit wie Angebote schreiben. Bereits seit 14 Jahren ist das Unternehmen mein berufliches Zu Hause.

Wenn du vom „beruflichen Zuhause sprichst, was kannst du uns über dein privates Daheim berichten? Welche Rolle spielt die Familie in deinem Leben?

Absolut eine Bestimmende. Natürlich verbringe ich meine freie Zeit vorwiegend mit meiner Tochter, was mir sehr viel Freude bereitet und unheimlich Kraft gibt. Ein großer Dank gebührt aber auch meinen Eltern, das möchte ich an dieser Stelle unbedingt loswerden, denn Sie halten mir an manchen Tagen echt den Rücken frei, indem Sie z.B. ihr geliebtes Enkelchen nehmen, damit ich meinem Hobby Fußball nachgehen kann. Auch an meine Trainerteam-Kollegen Benno und Ralle einen Dank, die gemeinsam mit mir das Abenteuer angehen, wir arbeiten bereits seit sieben Wochen in dieser Konstellation sehr gut, inhaltlich, vertrauensvoll und intensiv zusammen. Und ein Dankeschön geht auch an die Truppe raus, denn Sie ziehen wirklich seit Wochen sehr gut mit. Irgendwie sind ja alle Genannten eine Familie.

Was wünschst du dir für deine kommende Arbeit als Trainer?

Selbstverständlich, dass die Jungs aber auch der Verein, vor allem aber ich selbst, mit den Ergebnissen zufrieden sind. Und da meine ich nicht unbedingt nur die nackten Spielergebnisse. Ich will, dass meine Spieler mit Spaß und Freude zum Training und zum Spiel kommen und dass wir mit einer jungen Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von gerade mal 24 Jahren, in der das Gros Wacker Stallgeruch hat, sich nach jeder Einheit und jedem Spiel ein wenig weiterentwickeln.

Ich möchte mit allen arbeiten, schwitzen und die Ernsthaftigkeit unseres Sports vorleben, dabei aber auch gute Feiern, Siegbiere usw. nicht verteufeln. Ich freue mich darauf!