Der Wacker Jahres-Rückblick aus der Sicht des Weihnachtsmannes
Thomas Fiedler, 08.12.2023
Liebe Wackeren,
ich möchte mich mit euch zum Jahresende in eine virtuelle Weihnachtsgeschichte begeben. Eigentlich würde ich jetzt darum bitten, dass ihr die Augen schließt, um das Gesagte wirken zu lassen. Da dies aber in diesem Falle nicht funktionieren kann, weil lesen eben nur mit geöffneten Augen geht, habe ich eine Bitte an euch.
Versucht, während ihr den Inhalt aufnehmt, in euren Köpfen ein paar geignete Bilder abzurufen, die das Niedergeschriebene passend untermalen. Warum? Darauf werde ich im Verlauf dieses Jahresrückblicks, der genauso ein Ausblick sein wird, später noch eingehen.
Lasst euch überraschen, also: Kopfkino an!
Es war einmal und trug sich zu, vor gar nicht allzu langer Zeit, da begaben sich mehrere Dutzende Fußballer in eine Schänke, um sich an der vorweihnachtlichen Stimmung bei Speisen, Wein und anderen Köstlichkeiten zu ergötzen und der guten Laune zu frönen. Das Kalenderblatt zeigte den zwölften Monat anno Domini 2023 an, draußen stürmte der Dezemberwind, trieb die hartgefrorenen Schneeflocken ähnlich einer Jagd vor sich her und es gab wohl keinen unwirtlicheren Ort, als sich im Freien aufzuhalten.
Kaum hatten sie alle die wärmende Gaststube betreten und die dicken Kapuzen in ihre Nacken geschoben, öffnete sich die Türe erneut. Sie trauten ihren Augen kaum, als plötzlich der Weihnachtsmann im Türrahmen erschien. Mit einem Male war es mucksmäuschenstill, als der alte Mann seine Stimme erhob:
„Nun, ihr Knaben und Mägdelein, seid nicht überrascht. Setzt euch gar ruhig nieder und lauschet meiner Weihnachtsgeschichte.
Also hub er an zu erzählen.
Ich freue mich sehr, dass ihr alle da seid.
Im kommenden Jahr warten schwere aber lohnende sportliche Highlights auf uns. Unsere kleineren Fußballer werden bald neue Spielformen kennenlernen, die A-Junioren wollen endlich wieder in die Verbandsliga zurückkehren, die Zweite wird in der Rückrunde des zweiten Kreisoberliga-Jahres alle Kraft in den Klassenerhalt stecken und unsere Erste hat ebenfalls ein gemeinsames, großes Ziel.
Deshalb sollten wir diesen weihnachtlichen Jahresrückblick auch nutzen, um einmal von Trainings- bzw. Wettkampfernst ein wenig Abstand zu gewinnen, schließlich lädt das bevorstehende Weihnachtsfest ja immer gern zum oft zitierten Innehalten ein.
Die meisten Menschen – alt, jung, egal welche Altersgruppe – lieben Weihnachten, lasst uns deshalb einmal kurz zurückblicken in das Jahr 2023.
Ich bin stolz auf unsere sportlichen Leistungen aller Mannschaften in diesem zu Ende gehenden Jahr.
Die Kleinsten aus der G (Manfred Büttner und Christian Kirchner)
Es ist die Altersklasse der 4-, 5- und 6-jährigen. Hier geht es (noch) nicht um das große Fußball-ABC, noch nicht um Passgenauigkeit oder Ausdauertraining. Das Bild verdeutlicht stellvertretend, was die beiden engagierten Trainer Manfred Büttner und Christian Kirchner tun:
Hilfe leisten, Vertrauen schaffen, Spaß bereiten, auf Augenhöhe agieren, Sozialkompetenzen vermitteln, zu Respekt, Toleranz und Kameradschaft verhelfen, dabei jedoch mit maßhaltiger aber gebotener Strenge den Trainingsablauf gestalten und den Anfängern Fußball spielend beibringen.
Als Trainer sich nicht verbiegen, ehrlich, konsequent und Vorbild sein.
Wenn die Kinder mit Freude und gerne zum Training kommen, wenn sie schon auf dem Heimweg ihren Eltern aufgeregt das neu Erlernte mitteilen, dann haben die zwei Trainer dort unten an der Basis vieles richtig gemacht.
„Wie viele dann oben ankommen, ist schwer zu sagen, der Erfolg bemisst sich für uns nicht im Siegen oder Medaillen sammeln.
Wir freuen uns über jeden der bei der Stange bleibt und es bis zu den Männern schafft aber wir freuen uns auch über die Anderen, die uns nach Jahren auf der Straße begegnen und uns ein fröhliches und freudiges ,Hallo Manni / Hallo Christian‘ entgegen rufen und uns abklatschen.“ sagt Manfred Büttner und man kann in seinen und Christians Augen lesen, dass die beiden genau die Richtigen für unsere Wichtigsten sind, für unsere G-Junioren.
Unsere F-Junioren (Mario Abendroth, Christian Kirchner, Daniel-Gheorghe Aciubotaritei))
haben zurzeit eine Mannschaftsstärke von 25 Jungs und 1 Mädel.
Am 09.09.2023 sind sie in ihre Saison mit einem Heimturnier im Fair Play Wettbewerb gestartet. Infolge wurde dieses Turnier noch 4 mal bei den anderen teilnehmenden Mannschaften ausgetragen.
Ohne hier im Detail Ergebnisse zu bewerten, ist das Trainerteam über die Entwicklung und erreichten Ergebnisse sehr zu frieden. Für das kommende Fußballjahr wird es in den Altersklassen F und E Junioren im Spielbetrieb einige Veränderungen geben. Es wird ein Spielmodus mit Namen Funino eingeführt und auf 4 Mini-Tore im System 3 gegen 3 gespielt. Somit wird es für alle Beteiligten ein sogenannter Neuanfang. Da die Trainer sich auch darauf vorbereiten müssen, haben sie an einem Themenabend des DFB teilgenommen. Bereits am 2. Dezember fand der Praxistest des Funino bei einem Hallenturnier in Weimar statt (siehe Foto) und unser Team konnte einen überraschenden 2.Platz belegen. Aufgabe aller Beteiligten wird es für die Zukunft sein, die Vorteile zu erkennen und den Kids den Spaß aber auch den nötigen Ernst zu vermitteln. Für 2024 erhoffen wir uns, dass alle Kids weiter begeistert unserem Training und unserem Verein treu bleiben.
Die E-Junioren (André Penschinski und Yves Kästner)
In unserer E1spielt nicht ausschließlich der ältere Jahrgang, sondern vielmehr die nach unserer Einschätzung am weitesten entwickelten Spieler. Hier liegt neben der Fortsetzung der Ausbildung grundlegender Fußballtechniken auch ein Augenmerk auf erste taktische Ansätze zum Spielverständnis.
In der E2-Mannschaft haben wir uns der Herausforderung gestellt, neben der Weiterentwicklung der vorhandenen Spieler die „Neuen“ zu integrieren und soweit zu entwickeln, dass sie im besten Falle zu den „Stammkräften“ aufholen können.
Besonders erwähnt sein soll hier noch, dass unsere E2 drei Runden im Kreispokal überstanden hat und damit zusätzliche Spielzeit generiert werden konnte.
Auch für die E-Junioren läuft die letzte Saison im altbekannten Spielmodus.
Allerdings gab es hier jetzt bereits eine nicht unbedeutende Änderung, indem aufgrund des Schiedsrichtermangels die jeweilige Heimmannschaft für die Stellung des Unparteiischen verpflichtet wurde. Positiv für unsere E-Trainer war, dass sie mit Auswärtsspielen starteten und dort die Gastgeber beobachten konnten, wie diese alles managten. Da die ,normalen' Aufgaben der Trainer vor, während und nach einem Spiel ja weiter erhalten blieben, die Schiedsrichteraufgaben, wie z.B. Erstellung Spielbericht, sich aber anfügten, führte dies häufig zur Überlastung der Übungsleiter. In einzelnen Fällen gelang es uns, den einen oder anderen Trainer von anderen Wacker-Mannschaften oder ein Elternteil zur Unterstützung zu gewinnen. Aber manchmal war eben aus den verschiedensten Gründen nur ein Trainer verfügbar.
Hinzu kamen nicht nachvollziehbare und nicht erklärte Spielansetzungen durch den KFA und somit zu einer Häufung englischer Wochen, die den Trainingsbetrieb nicht positiv beeinflussten.
Im Verlauf der Hinrunde spielten sich die Abläufe jedoch recht gut ein und, vielleicht auch durch die Nichtansetzung von Schiedsrichtern, kam man zwangsläufig mit den Verantwortlichen der gegnerischen Vereine noch intensiver ins Gespräch.
Unser Trainerteam Yves Kästner und André Penschinski startete im Sommer mit 27 spielberechtigten Kindern in die Saison. Durch den stetigen Zulauf sind jetzt zum Jahresende 32 Kinder offiziell für unseren Verein spielberechtigt und es trainieren weitere Kinder bei uns, die beabsichtigen, sich anzumelden. Dass diese hohe Quantität durch zwei Übungsleiter kaum noch zu händeln ist, macht die gelegentliche Unterstützung durch unseren Schiedsrichter Johannes Drößler erforderlich, der sich temporär dafür zur Verfügung stellt.
Und genau an dieser Stelle sehen die Trainer das Hauptproblem. Da sich bei den Kindern dieser Altersklasse sehr unterschiedliche Entwicklungslevel ergeben (vom DFB-Stützpunkt Teilnehmer bis hin zum Fußball-Anfänger), fällt es Tag für Tag immer schwerer, jeden Einzelnen entsprechend seines Niveaus abzuholen, um ihn individuell gezielt fördern und fordern zu können.
Hier leidet unser Anspruch, die bestmögliche Ausbildung der Kinder zu gewährleisten, vom Zeitrahmen für die auch immer wieder erforderliche Weiterbildung jedes einzelnen Trainers/Übungsleiters ganz zu schweigen.
Gespräche mit einzelnen Eltern zur Gewinnung als Unterstützer verliefen bisher negativ. Als Hauptargument wird meist „Zeitmangel“ angegeben, auch wenn einige Eltern sich das gesamte Training und die Spiele anschauen, also häufig genug anwesend sind.
Trotzdem herrscht eine grundpositive Stimmung bei den E-Junioren und ihren Angehörigen, was grundsätzlich optimistisch für die Zukunft stimmt. Schaut man in die nächsten Monate, wird die Umstellung des klassischen Spielbetriebes auf Spieltage mit Eventcharakter noch mehr personelle Unterstützung durch die Elternschaft erforderlich machen, weil sie allein durch Trainer und Verein nicht zu bewältigen sein wird.
D-Junioren (Klaus Rehner und Stefan Will)
Mit 33 Spielerinnen und Spielern stehen unsere D-Mannschaften im Spielbetrieb und, was wunderbar ist, es treffen fast wöchentlich weitere Anfragen für Probetrainings und Aufnahme ein. Zwei Mannschaften haben sich dem Wettbewerb in der Kreisklasse gestellt und werden nach jeweils 6. Plätzen in ihren Staffeln nach der Hinrunde im kommenden Jahr alles dafür tun, um im Frühjahr noch bessere Platzierungen zu erreichen.
Ja, die D ist die Altersklasse, wo teilweise die Post schon richtig abgeht. Spricht man die Trainer hinsichtlich der Einzelqualitäten an, erhält man an dieser Stelle ein kategorisches Hier-wird-niemand-herausgehoben. Die Mannschaften sind der Star und jeder gibt alles für das jeweilige Team und für den Mitspieler. Diese Aussage wird dadurch untermalt, dass Klaus Rehner und Stephan Will eine hohe Trainingsbeteiligung mit immer 25 Spielerinnen/Spieler verzeichnen können. In den Wintermonaten sind nun einige Turniere geplant und dann heißt es im Frühjahr wieder: Weiterarbeiten und alles geben auf dem Weg in Wackers Erste und Zweite in ein paar Jahren.

Bild: Hallentraining der D-Junioren in der Friedenstein-Kaserne
C-Junioren (Sebastian Arnold und Linus Wend)
Unsere C-Junioren, also die Geburtsjahrgänge 2009/2010 spielen diese Saison 2023/2024 in einer Spielgemeinschaft mit Westring Gotha. Der Kader der C-Junioren umfasst derzeit 34 Spieler (Jahrgang 2009-2011), wobei 14 Spieler von Wacker Gotha und 20 Spieler von Westring Gotha zusammen trainieren.
In der Kreisliga Staffel 1 belegen die Jungs derzeit den 3.Platz in der Tabelle mit einer Bilanz von 4 Siegen und 3 Niederlagen in sieben Spielen bei einem Torverhältnis von 32:27. Die Trainingsbeteiligung, so schätzen es die Trainer ein, ist sehr gut, alle Spieler ziehen im Training gut mit und versuchen die Vorgaben der Trainer umzusetzen. Das macht es dem Trainerduo nicht immer leicht, eine Spieltagsmannschaft heraus zu finden, aber jedem Spieler wird die entsprechende Spielzeit zugestanden. Da unsere Jungs hauptsächlich aus dem jüngeren C-Jahrgang kommen, sieht man schon noch das ein oder andere Defizit, wenn man gegen einen älteren Jahrgang spielt. Trotzdem, so betonen es die beiden verantwortlichen Übungsleiter, sind die Jungs ein eingeschworener ,Haufen'. Das respektvolle Umgehen untereinander und die Akzeptanz der Spieler gegenüber den Entscheidungen der Trainer muss hier auf jeden Fall erwähnt werden.
Ziel für das Jahr 2024 ist es, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, sich zusammen weiter zu entwickeln und natürlich so viele Siege wie möglich einzufahren. Wir wünschen ihnen auf diesem Weg viel Erfolg.
Unsere B-Junioren (Lutz Böttner und Lukas Kehr)
des letzten Spieljahres sind nun die A-Junioren der aktuell laufenden Spielzeit. Ihr Jungs habt mit dem Tripple nach teilweise stagnierenden Leistungen in unseren Nachwuchsmannschaften ein besonderes Zeichen gesetzt. Das wird nicht nur in, sondern auch außerhalb unseres Vereins so gesehen. Lutz Böttner und Lukas Kehr als Trainer der damaligen B-Junioren sind sicherlich die Väter dieses Erfolgs. Hatten sie doch nicht nur eine Mannschaft zu führen, sondern aufgrund der bestehenden Spielgemeinschaft auch einige „fremde“ Spieler zu integrieren. Paul David Weber, Ante Penschinski, Anton Poddey, Julius Schütte, Etien Pätsch, Cedrick Beyer, Gregor Frank, Jonas Forbiger, Paul Schmidt, Joseph Dewart, Noah Neubert, Bennet Böttinger, Kacper Szczepan Zapala, Farhad Rahmani und Julian Knoll holten sich nach Staffel- und Pokalsieg am 17. Juni mit einem 2:1 gegen den JFC Nesse-Apfelstädt die verdiente Kreismeisterschaft.
A-Junioren – unsere ältesten Nachwuchskicker (Lutz Böttner und Lukas Kehr)
Der eben bereits erwähnte Tripple-Erfolg ist Geschichte, bleibt aber in den Herzen und Köpfen. Nun folgt der nächste Schritt. Und jener bestand darin, dass Trainer und Vereinsvorstand auf Grund dieses großen Erfolgs beschlossen, dass die Mannschaft zusammenbleiben soll, egal ob noch einige ein Jahr im B-Alter spielen könnten, alle wurden zur A-Junioren-Mannschaft hochgezogen. Den Jungs wurde durch ein paar Testspiele gegen höher spielende Gegner bewusst, dass das Ziel für die Saison der Aufstieg in die Verbandsliga sein sollte. Aber zunächst sah alles eher nach einer Berg und Talfahrt aus. Der Start in die Saison verlief nicht so gut wie erhofft. Mit einem Unentschieden und einer Niederlage legten die Jungs einen klassischen Fehlstart hin. Aber jedem, der nicht nur die Ergebnisse betrachtete, sondern auch die Spiele gesehen hatte, war klar, diese Mannschaft war schon zu Saisonbeginn spielerisch besser als ihre Gegner. Nur das Selbstvertrauen fehlte in einigen entscheidenden Momenten. Die Trainer machten das den Jungs bewusst und mit einer anhaltenden Trainingsbeteiligung von über 90% war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Fortschritte verzeichnen ließen. Zwar gab es in jedem Spiel immer noch kleinere aber manchmal entscheidende Fehler, fehlender Mut bzw. Selbstvertrauen führten weiterhin zur Abgabe von Punkten aber am Ende der Vorrunde steht ein 3. Platz mit 3 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer. Die Mannschaft unserer jetzigen A-Junioren besitzt sehr viel Talent und arbeitet auch im taktischen Verhalten, im Mannschaftsverbund schon hervorragend zusammen. Nicht zuletzt wurde das den Trainern UND der Mannschaft von den Männertrainern aber vor allem auch den Spielern der 1. und 2. Männermannschaft bestätigt. Da ist es nicht verwunderlich, dass ein Leopold Schütte bereits mit 17 Jahren erfolgreich Spiele in beiden Männerteams absolviert hat und weitere A-Junioren schon jetzt einmal pro Woche mit Erster oder Zweiter trainieren. Am Ende bleibt zu sagen: Ihr seid eine wunderbare Truppe an sehr talentierten und hart arbeitenden Jungs. Bleibt mutig und selbstbewusst für die Rückrunde und dann ist der Aufstieg in die Verbandsliga zum Greifen nah.
Erste Männer (Norman Bonsack, Jean-Luca Bromund, Benjamin Just, Lina Reichenbach, Hannelore Meisel, Gudrun Mahr, Manfred Meisel)
Im Männerbereich ließ unsere Zweite, was die abrechenbaren Erfolge betrifft, unsere 1.Mannschaft hinter sich.
Letztere, unsere Erste, hat jedoch die Zukunft vor sich und ein festes Ziel vor Augen. Ein realistisches Ziel.
Auch wenn die letzte Begegnung des Jahres nicht so erfolgreich verlaufen ist, bleibt unser Optimismus ungebrochen. Wir müssen anerkennen, dass die gesunden Spieler dauerhaft in der Minderheit waren und das Verletzungspech uns knallhart seit Monaten begleitet. Nicht ein Spiel in der Herbstsaison konnte in Bestbesetzung bestritten werden und trotzdem steht ihr da oben auf Tabellenplatz zwei. Liebe Wackeren Fußballer aus Team 1, nicht Trübsal blasen, ihr habt damit alle Möglichkeiten vor euch, weiter vom Aufstieg zu träumen, verfolgt dieses Ziel akribisch weiter, auch für die Anderen wird die Sonne nicht kontinuierlich scheinen. Wenn es einer klitzekleinen kritischen Anmerkung bedarf, dann arbeitet noch ein bisschen mehr an eurer Geschlossenheit. Manchmal macht sich der Eindruck breit, dass noch nicht 100% aller Spieler ein gemeinsames Team sind. Das gilt auf dem Platz aber besonders auch für außersportliche Veranstaltungen, für die nicht nur ein paar Leute die Verantwortung tragen bzw. sie zu übernehmen bereit sein sollten.

Zweite Männer (Richard Kirchner, Lutz Böttner und Antonia Janson)
Richard Kirchner und die Spieler der Zweiten nehmen in diesem Jahresrückblick bitte nochmal den Dank der Vereinsführung und damit verbunden auch die Hochachtung, stellvertretend für alle im Verein agierenden Personen entgegen. Und vergessen wir an dieser Stelle auch nicht denen zu danken, die beim Saisonfinale nicht mehr dabei waren. So hatte am Pokalsieg und dem ein Jahr zuvor erreichten Aufstieg in die Kreisoberliga auch der jetzt in Behringen tätige Lukas Bethmann einen großen Anteil.
Ja, dieses Jahr war ein besonderes.
Erst dieser Erfolg unserer B und dann der Höhepunkt, jener 25. Juni in Tiefenort. Bereits am 19.06.2016 standen wir mit einer Männermannschaft in einem Pokalfinale und verloren nach großer Leistung in Geisa gegen Ruhla mit 0:2. Frank Schonert als damaliger Trainer, Sebastian Kreutzberger, Ronny Ruge und David Gottwald konnten diese Final-Atmosphäre schon damals aufsaugen. Dieses Jahr nun war es ihnen vergönnt, auch das I-Tüpfelchen zu erhaschen, indem sie den Pokal in die Höhe stemmen durften.
Wir alle hatten dort in diesem Tiefenorter Hexenkessel bei fast 50 Grad in der gnadenlos auf uns Wackere scheinenden Sonnenglut drei Stunden lang einen 120er Puls.
Ja, es ist nicht übertrieben, wenn man es aus heutiger Sicht als einen Rausch bezeichnet, der einer in kurzen Zyklen auf- und ab schwellenden Sinuswelle glich und deren hohe Amplitude kaum ein größeres Ausmaß hätte haben können.
Doch egal, ob die Gefühle am oberen oder unteren Scheitelpunkt anschlugen, der Puls blieb hoch. Weit über 4000 Zuschauer (der Veranstalter gab aus uns bekannten Gründen nur 2500 an) und zwei voll auf Stimmung und Party ausgerichtete Fanblöcke taten ihr übriges.
Hoher Puls vor dem Spiel, wegen der nervösen Anspannung, dann vor Freude über unsere verdiente Führung, dann aus Angst wegen unserer in Halbzeit 2 nachlassenden Dominanz, noch etwas später wegen des Rückstands und letztendlich, aufgrund der euphorischen Freude über den Ausgleich kurz vor Schluss und dem dramatischen Erfolg im 11m-Schießen. Geil wie erst Arni den einen Ball an den Pfosten geguckt und Franz 'Effe' Fiedler dann den letzten Elfer souverän ins Netz setzte.
Und auch nach dem Spiel ging der Puls nicht runter. Da war der Stolz auf eure geile Bande der wahre Grund und das demütige Wissen, dass nicht nur Spieler und Trainer an diesem Sieg beteiligt waren. Jeder Wacker-Sympathisant, der an diesem Tage die Jungs mit seiner Stimme nach vorne gepeitscht hatte, so mancher Jugendtrainer, der die an diesem Tag zu Wacker-Helden aufsteigenden Spieler vor Jahren als Kinder oder Jugendliche trainierte, jede Mutti und jeder Papa, die draußen die Daumen drückten und auch die paar armen Jungs, die gerade während unserer beiden Tore für die Anderen am Bierwagen standen und die Getränke holen mussten.
Ihr alle seid unser Stolz und ihr habt euch an diesem Tage mehr als WACKER geschlagen. Als die Jungs nach der Siegerehrung und dem Bad in ihrer Fangemeinde müde, ausgekämpft, kaputt und fertig aber eben auch überglücklich auf dem Rasen lagen, konnte es immer noch nicht jeder fassen.
Es war nicht einfach nur ein Sieg.
Es war nicht einfach nur ein Sieg in einem Pokalfinale.
Damit wirken kann, was ihr Männer da geleistet habt, hier nochmal zusammengefasst die Statistik:
- vor einer Kulisse von über 4000 Zuschauern,
- mit diesem Engagement der Veranstalter vom FSV Kali-Werra Tiefenort,
- mit den Fußball-Weltmeistern Célia Šašić sowie Philipp Lahm als Gästen,
- mit hunderten mitgereisten Wackerfans,
- mit der Dramatik über 120 Minuten plus Elfmeterschießen,
- mit 87.122 Klicks nach 24 Stunden und weit über 100.000 Klicks insgesamt allein auf der Homepage von fupa.de (beim Landespokalfinale zwischen Nordhausen und dem FC Carl-Zeiss Jena waren es gerade mal 3.404),

- mit 2063 Klicks auf unserer Homepage in den ersten 48 Stunden
habt ihr etwas erreicht, was noch lange nachwirken wird und in den Geschichtsbüchern stehen bleibt.
Es war DAS Pokalfinale.
Es war ein Fußballfest, welches und da lege ich mich fest, es in den nächsten Jahren in Thüringens Kreisgebieten nicht wieder geben wird und selbst der TFV wird sich für solcher Art Aufmerksamkeit mit seinen Landespokal-Endspielen strecken müssen, will er auch nur in die Nähe dieser Euphorie kommen.
Es war ein Erfolg großartiger Leistungen auf dem Rasen, ein Erfolg vieler Väter (und Mütter), ein Fest langer Planung, eine Veranstaltung guter Werbung sowie Vorbereitung und damit einer der größten Erfolge in unserer Vereinsgeschichte. Danke auch an unsere beiden Orga-Antreiber Daniel Gottwald und Jean-Luca Bromund. Dass sich über unseren Köpfen teilweise der Wind sogar in unsere schwarz-roten Farben verwandelte, war sicher ein schöner und passender Zufall. :-)
Gerade das erwähnte Tripple der B und dieser Kreispokalsieg unserer Kirchner-Truppe sind Beispiele, die andere Leistungen nicht ins Abseits stellen aber sie sind erwähnenswert, weil sie so emotional waren.
Sie waren die absoluten Highlights des Jahres, bleiben positive Erinnerungen und sind bedeutende, nie zu vergessende Tage eines Fußballerlebens, zu 100%!
Was bewirken eigentlich positive Erinnerungen?
Die, die all das erlebt haben, ob auf oder neben dem Platz, sollten diese Bilder lebendig abspeichern und sie immer wieder abrufen, wenn es mal nicht so läuft. Glaubt mir, mit positiven Erinnerungen im Kopf aktiviert man Reserven, die ihr nur wenige Minuten vorher nicht zu haben glaubtet.
Warum ist das so?
In der Psychologie spricht man vom Gesetz der Anziehung. Es besagt, man zieht im Leben an, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet und das heißt übersetzt, wer positiv denkt, dem wird auch Positives widerfahren. Habe ich also irgendwann einmal eine große Chance in einem Spiel vergeben, weil ich, allein auf den Torwart zulaufend, den Ball nur an den Pfosten geschoben habe, dann muss dieses negative Bild aus meinem Unterbewusstsein raus. Kommt eine ähnliche Chance wieder und denke ich daran, wie der Ball hinter dem Torwart im Netz einschlägt, die Zuschauer da draußen anschließend ähnlich derer damals in Tiefenort jubeln, dann ist die Möglichkeit eines erfolgreichen Einnetzens wesentlich größer. Probiert es aus, es funktioniert und ihr werdet glücklich sein.
Was heißt „Glücklich sein“?
So ist das Männer und so sollte das Leben sein: Wir Menschen sammeln Erinnerungen und immer, wenn wir zurückschauen, können wir es hoffentlich nicht vermeiden, dass sich dabei ein Lächeln auf unserem Gesicht ausbreitet. Und in späteren Jahren, wenn wir älter geworden sind, sollte uns bewusstwerden: das war das beste Leben, das wir hatten und dazu gehören genau solche Momente wie das Tripple unserer B-Junioren, dieser 25. Juni 2023 im Kaffeetälchen in Tiefenort, die vielen Landesmeisterschaften unserer Nachwuchsmannschaften in den vergangenen Jahren oder der 4. Juni 2016, als wir den Aufstieg in die Thüringenliga in unserem Volkspark-Stadion feierten. Erinnert euch daran, wie unsere Familie Meisel bei dieser Aufstiegsparty mit dem Hubschrauber ins Stadion einschwebte, die bereits eingelaufenen beiden Mannschaften am Mittelkreis standen und sich die Haare wegen der vom Hubschrauber erzeugten Turbulenzen festhielten. Denkt an den großen Moment, als Hanne und Manfred gemeinsam mit ihrem Enkel dem Helikopter entstiegen und dem Schiedsrichter den Spielball überbrachten.
Das, genau das, diese Emotionen sind es, die wir als Bilder in unsere Köpfe fest einbauen und mit in die nächsten Monate, mit in die Zukunft nehmen müssen. Und ich wünsche euch, dass allen Mitgliedern und Sympathisanten viele solcher herzzerreißender Momente im künftigen Leben beschieden sein mögen.
Wir müssen das schätzen lernen, was wir haben und dafür kämpfen, was wir wollen.
Es hilft nichts, wenn wir irgendwelchen Ideen hinterherjagen, die illusorisch sind und es bringt uns auch keinen Vorteil, wenn zu viele Erwartungen dem Erreichen des Wichtigsten entgegenstehen. Lenkt den Fokus auf das gemeinsame Ziel, versucht Nebensächliches oder Befindlichkeiten aus euren Köpfen zu bekommen.
Denkt alle besonders in den nächsten Tagen des Festes aber auch in den danach kommenden Wochen und Monaten daran. Möget ihr, auch wenn es mal schwierig wird, das Leben so sehr genießen können wie möglich. In der Freude liegt das Glück.
Was hat das alles nun mit Weihnachten zu tun?
Nehmt diese eben geschilderten fußballerischen Freuden jetzt mit nach Hause in eure Familien. So hoffe ich, ihr seid am Weihnachtsabend glücklich mit den Socken, die ihr zum Fest von euren Eltern bekommen werdet, glücklich über das mit Liebe umhäkelte Stofftaschentuch von der Oma. Mag sein, dass diese klitzekleine Aufmerksamkeit für euch vielleicht unbedeutend oder nicht mehr zeitgemäß ist, sie schenkt es jedoch aus Liebe zu euch und möglicherweise ist es das Einzige, was für sie gerade noch so erschwinglich war.
Seid bitte glücklich mit dem, was auch immer ihr geschenkt bekommt, seid fair zum Schenkenden und bitte vergesst nicht:
Es geht nicht darum, WAS als Geschenk unter dem Tannenbaum liegt, sondern von WEM ihr es bekommt und welcher Gedanke dahintersteckt.
Was bedeutet Fairness im Sport?
Um froh und glücklich zu sein, muss man auch das Gefühl haben, ehrlich zu seinen Erfolgen gekommen zu sein. Fair sein, hat nicht nur etwas damit zu tun, den Gegenspieler schonend zu behandeln. Fair sein heißt auch, Dinge anzuerkennen, die für mich selbst in erster Linie unbedeutend sind oder sogar negativ wirken, dem Gemeinwohl, also meiner Mannschaft oder meinem Verein aber dienen.
Mit den Entscheidungen, die alle Verantwortlichen tagtäglich zu treffen haben, wird man nie alle glücklich oder zufrieden machen können. Da ist der Trainer, der einen gut trainierenden Spieler erneut nur einen Platz auf der Bank zuweist, weil er das Mannschaftsinteresse im Fokus haben muss. Da ist der Schatzmeister, der einer gewünschten Investition einen Riegel vorschiebt, um das Vereinsbudget nicht zu gefährden und da ist auch der Vereinsvorsitzende, dem das große Ganze wichtiger sein muss, als das Bestreben eines Einzelnen oder einer einzelnen Mannschaft.
Fairness heißt aber auch, die Interessen anderer Vereine zu berücksichtigen. So haben wir kürzlich zu der von unserer Residenzstadt und der Stadtwerke-Sportstiftung veranstalteten Sport-Gala als Mannschaftssportart eben KEINE Einzelsportler als Kandidaten aufgestellt. Dies einerseits, weil es aus unserer Sicht unfair gegenüber den eigenen Mannschaftskameraden gewesen wäre, denn ein Einzelner kann nur glänzen, wenn die Mannschaft ihn entsprechend in Szene setzt. Andererseits aber auch unfair gegenüber Sportlern aus anderen Vereinen, die in Einzelsportarten ihre Wettkämpfe bestreiten.
Nein, wir sind eben keine kannibalisch veranlagten Sportler und auch kein Verein, wo der Vorsitzende sich und seine Familienmitglieder in großer Regelmäßigkeit selbst nominiert.
Fair haben bei dieser Sport-Gala auch alle unserer Spieler der 2. Mannschaft und unsere ebenfalls mit Hoffnung ins Auszeichnungsrennen gegangene Sandra Böttner anerkannt, dass sie an diesem Abend gegen die Konkurrenz bundesweit erfolgreicher Teilnehmer doch von vornherein nur geringe Chancen hatten. Alle hatten gehofft aber am Ende war niemand traurig.
Ja, fair zu sein heißt, dem Besseren den Sieg zu gönnen und manchmal auf eigene Vorteile zu verzichten. Das ist gewiss nicht immer einfach und birgt manchmal auch Schwierigkeiten in sich. Aber denen muss man sich stellen und bereit sein Gegenwind auszuhalten.
Ich möchte mich mit diesem Text aus tiefstem Herzen bei euch bedanken: für eure Treue, für eure Kritik, für den Zusammenhalt, für das niemals endende Engagement und für euren Enthusiasmus für Wacker.
Ich möchte mich bedanken bei allen, die sich für das große Ganze unseres großartigen FSV Wacker 03 Gotha auf irgendeine Art und Weise engagieren und ich möchte abschließend hier die erwähnen, die für die Sicherstellung all unserer Aufgaben, für die Erfüllung unserer Wünsche den materiellen Boden bereiten.
Unser Dank gilt:
Residenzstadt Gotha (Stadtverwaltung)
Stadtwerke Gotha GmbH
Bauer Bauunternehmen GmbH Walschleben
BAW Baumaschinen GmbH
BBW Potatoes Nottleben
Bundeswehr Kaserne Friedenstein Gotha
Coexal GmbH Schönau
Cott Reinigungsservice
Elektro Bellinger GmbH
Heidi und Peter Schmolke
Heitec Energiesysteme Emleben
Hergl Druckerei Warza
Hotel Am Tierpark Gotha
KSB Gotha
Matthias Hey
Raiffeisenbank Gotha eG
Reha-Sport-Zentrum Gotha
Sport-Treff Herkules
Stadt Apotheke Gotha
Stadtwerke-Sportstiftung der Stadt Gotha
Taxi Müller Gotha
Zweckverband Volkspark-Stadion
Ich wünsche euch allen ein friedliches, ein gesundes und ein fröhliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten.
Ich wünsche den Erkrankten schnelle und vollständige Genesung und denen, die gesund sind, dass ihnen diese Gesundheit auch im neuen Jahr erhalten bleibt.
Kommt gut ins neue Jahr und verliert niemals eure Zuversicht!
Ich wünsche euch Momente des Lachens, unseren Fußballern echte Männerfreundschaften und Abenteuer auf den mitteldeutschen Fußballplätzen, die auf euch warten im neuen Jahr. Mögen all eure Werkzeuge, also eure Fußballerfüße, immer scharf sein, eure Willensstärke unübertroffen bleiben und ihr in jeder Spielminute immer als 100%iges Team agieren.
Und ich wünsche mir, dass jeder künftig immer ein klein wenig mehr gibt, als er nimmt.
Liebe Wacker-Familie,
dieser Jahresrückblick hat ähnlich dem eines Märchens begonnen.
Es liegt nun an uns allen gemeinsam, auch an Eltern und anderen Verwandten unserer Spieler, sich diesen enormen Herausforderungen zu stellen, um unsere großen Ziele zu erreichen. Möge das ein oder andere Familienmitglied unserer Jüngsten künftig die dortigen Trainer durch seine Mitarbeit unterstützen.
Es liegt an uns allen, ob Wünsche und Ziele zur Realität werden oder ob sie ein Märchen bleiben.
Link zum Video unseres Tripple-Siegers B-Junioren und dem Pokalerfolg unserer II. Männer
Frohe Weihnachten und einen starken Start ins neue Jahr, liebe Wackeren!
Dies wünscht euch von Herzen
Ihr und euer
Thomas Fiedler