Kurz vor Schluss...

Thomas Fiedler, 21.12.2025

Kurz vor Schluss...

Wenn ein Jahr zu Ende geht, wird es für den Hauptverantwortlichen Zeit, einiges noch einmal Revue passieren zu lassen.

Das Ganze, so habe ich es in all den Jahren immer gehalten, sollte vom Dank und der Anerkennung an die Menschen geprägt sein, die die letzten 12 Monate mit ihrer Arbeit den Grundstein für das Funktionieren des gesamten Systems möglich gemacht haben. Diese Art von Wertschätzung ist für mich keine Verpflichtung, sondern es ist mir auch dieses Jahr ein dringendes und ehrliches Herzensbedürfnis.  

Liebe Sportfreunde, liebe Vereinsfamilie,

wenn wir jetzt gerade hier symbolisch zusammensitzen, ihr diese Zeilen lesend, umgeben vom Duft des Glühweins und der Tannenzweige, dann spüren wir etwas, das man auf keinem Spielfeld der Welt kaufen kann. Wir spüren eine Gemeinschaft, die weit über Tore, Punkte oder Tabellenplätze hinausgeht. Wäre dem nicht so, würdest du diese Zeilen jetzt in diesem Moment nicht lesen.

Man sagt oft, Sport sei die schönste Nebensache der Welt. Aber jedes Mal, wenn ich euch auf unseren Plätzen begegne, dann sehe ich, dass unser Verein für viele von uns viel mehr ist als eine 'Nebensache'. Er ist ein Stück Heimat. Er ist der Ort, an dem wir gemeinsam jubeln, an dem wir uns nach Niederlagen gegenseitig aufhelfen und an dem Fremde zu Freunden und Freunde zu einer Familie werden.

Nun liegt wieder ein Jahr hinter uns und hat Spuren hinterlassen. Wir haben geschwitzt, wir haben vielleicht geflucht, wir haben alles gegeben. Doch was am Ende hängen bleibt, sind nicht die nackten Ergebnisse. Es ist der Moment in der Kabine, in dem man sich ohne Worte versteht. Es ist das Lachen beim Training, wenn der Regen peitscht. Und es ist die Gewissheit, dass man hier niemals alleine steht.

Deshalb geht ein herzliches Dankeschön nun an ganz viele Menschen oder handelnde Personen, besonders auch an Sandra, Ralf und Jürgen, der hier gewiss nicht vergessen ist.

Zuerst darf ich mich bei den Sportfreunden postum bedanken, die leider im zu Ende gehenden Jahr 2025 aus dem Leben geschieden sind. Unser ehemaliges, die Sektion Fußball des SV Motor Gotha in den 90er Jahren leitendes Mitglied Peter Weber hat uns ebenso verlassen, wie unser Ehrenmitglied Prinz Andreas von Sachsen, Coburg und Gotha. Danke dafür, dass es euch gab. Ihr habt mit euerm Wirken unseren Verein reicher gemacht. Wir werden euch nicht vergessen!

Es geht ein Dankeschön an die Trainer, die ihre Freizeit opfern und so viel mehr sind, als nur ein reiner Fußballlehrer. Mit ganz viel Stolz in der Brust äußere ich hier meine Überzeugung: wir haben bei uns die besten Trainer des Landkreises Gotha.

Mein Dank geht an jene, die oft im Schatten stehen und von denen mancher dem einzelnen Vereinsmitglied gar nicht bekannt ist. Es sind die Helfer im Hintergrund, die dafür sorgen, dass die Kassenhäuschen besetzt, die Trikots gewaschen, die Brötchen geschmiert und die Lichter an sind. Ihr seid der Puls dieses Vereins. Ohne euch wäre dieser Ort nur ein stiller Platz.

Ebenso bedanke ich mich ganz besonders bei allen Eltern sowie Großeltern. Ihr seid das Rückgrat der großen Wacker-Sponsoren-Gruppe und ganz besonders meine ich dabei die Angehörigen, die immer und immer wieder als Fahrdienst und Seelentröster fungieren und unsere Trainerteams entlasten.

Ich spreche meinen Dank an unsere Sponsoren und Spender aus:

Stadtwerke Gotha Energie GmbH

Landkreis Gotha

Autohaus Schöne Aussicht

Bauer Bauunternehmen GmbH Walschleben

BAW Baumaschinen GmbH

BBW Potatoes Nottleben

Bundeswehr Kaserne Friedenstein Gotha

Coexal GmbH Schönau

Cott Reinigungsservice

Elektro Bellinger GmbH

Heidi und Peter Schmolke

Heitec Energiesysteme Emleben

Edeka Sport-Treff Herkules

Hergl Druckerei Warza

Hotel Am Tierpark Gotha

KSB Gotha

Matthias Hey

Raiffeisenbank Gotha eG

Regionalstiftung Kreissparkasse Gotha

Reha-Sport-Zentrum Gotha

Stadt Apotheke Gotha

Stadtwerke-Sportstiftung der Stadt Gotha

Taxi Müller Gotha

Nicht vergessen sollen an dieser Stelle aber auch die Unternehmen und Behörden sein, die zwar nicht mit unmittelbar finanzieller Unterstützung zur Verfügung stehen, dafür aber mit ihrer Arbeit unseren Amateursport überhaupt erst ermöglichen. 

Genannt seien hierbei die Stadtwerke Gotha Netz GmbH aber auch die Stadtverwaltung Gotha. Frau Heß vom Gartenamt mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die das Gras grüner werden lassen und Herr Brand vom Bildungsamt, besonders mit dem Sachbereich Sportförderung Herrn Markus Weise. Die hier  genannten lieben Menschen stehen nur beispielgebend auch für Andere.

Nicht zu vergessen soll auch das zur Panzergrenadierbrigade 37 gehörende Aufklärungsbataillon 13 in unserer Friedensteinkaserne sein. Von der Unterstützung des Kommandeurs Oberstleutnant Benjamin Hoppe und seinen Mannschaften profitieren ganz besonders unsere Nachwuchskicker.

Liebe Wackeren,

Weihnachten ist die Zeit der Besinnung. Lasst uns diese Stunden nutzen, um uns daran zu erinnern, warum wir das alles tun. Nicht für den Ruhm, sondern für das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein. Und wenn ich von etwas Größerem spreche, dann weiß ich sehr wohl, dass wir nicht die Größten sind, dass wir das auch niemals sein möchten und das es viele Dinge gibt, an denen wir intensiv arbeiten müssen.

 

Hatten wir nicht auch mal `ne A- und B-Junioren?

Hauptaufgabe und das ist für mich ein sehr wichtiges Ziel,  ist es, Stück für Stück wieder in allen Großfeld-Nachwuchsbereichen eine spielfähige Mannschaft in einen Wettbewerb zu schicken. Nicht selten habe ich mich in den letzten Monaten gedanklich in die Köpfe unserer C-Junioren Spieler und deren Eltern versetzt, die sich berechtigt die Frage stellen: Was passiert mir nach dem C-Alter?

Aber meine Person hat sich nicht nur gedanklich mit diesem Problem beschäftigt, sondern auch physisch an dessen Bewältigung gearbeitet. Deshalb sei den Betroffenen hier, jetzt und an dieser Stelle gesagt: Wir sind auf gutem Wege und kurz vor einer Lösung.

 

Trainings- und Präsentationskleidung  - schnell gekauft, doch wie nachhalten?

Ein weiteres Anliegen vieler Mitglieder sind im Nachwuchsbereich zu klärende oder vakante Ausrüstungsfragen und auch noch nicht zu vollkommener Zufriedenheit definierte Verantwortlichkeiten in manchen Bereichen.

 

Die leidige Sache mit der Veo-Cam und der neue Weg von TA und TLZ

Unsere Veo-Cam schreit förmlich nach viel mehr Auslastung und auch manche Nachwuchsmannschaft möchte ihr Spiel gern mal auf dem TV sehen. Hier wird ein zuverlässiger Bild- und Tontechniker gesucht.

Aber auch in puncto Öffentlichkeitsarbeit heißt es künftig mehr Gas zu geben. Grund dafür ist eine konzernbedingte Neuausrichtung der Funke-Mediengruppe. Wie mir der für unsere Region zuständige Sportjournalist Thomas Rudolph in einem persönlichen Gespräch mitteilte, wird es ab dem neuem Jahr nur noch eine abgespeckte Version an Spielberichten in der Zeitung zu lesen geben. TA und TLZ möchten weg vom Ergebnisjournalismus und hin zu mehr Geschichten und Episoden rund um den Fußball….

Es liegt also an uns, wie häufig unser Verein künftig in der Presse Erwähnung finden wird. Sorgen wir dafür, dass positive Ereignisse aus unseren Reihen die Gazetten füllen werden. Das kostet Arbeit und Zeit aber es ist wichtig, um den FSV Wacker 03 Gotha neben guten sportlichen Leistungen auch außersportlich zu präsentieren.

 

Wie war das mit ‘ner Weihnachtsfeier?

Auch darf ich euch heute schon davon in Kenntnis setzen, dass in den lustigen und kurzweiligen Weihnachtsfeiern der letzten Tage erst eine Idee mit umsetzbaren Hintergrund geboren wurde, die dann innerhalb weniger Stunden den Status der Projektreife erhielt.

Ab nächstem Jahr wird es immer am letzten Samstag vor dem Weihnachtsfest eine große Wacker-Weihnachtsfeier geben. Dass es mehr als Glühweintrinken sein wird, darf schon versprochen sein aber mehr wird  noch nicht verraten.

 

Wir sind uns im Kreise des erweiterten Vorstands einig, dass genau solche Events wie der Raftl-Cup im Januar, der Wacker-Saison-Ausklang im Juni und eben dann eine zentrale Weihnachtsfeier wichtige Meilensteine für den Zusammenhalt im Verein sind.

 

Die Brücke von sportlichen Ehrgeiz zu menschlichen Zusammenhalt

Mehr denn je und enorm beeinflusst durch gesamtgesellschaftliche Aspekte erlaube ich mir an dieser Stelle den Versuch zu unternehmen, eine Brücke zu schlagen. Eine Brücke zwischen dem sportlichen Ehrgeiz auf dem Platz und dem menschlichen Zusammenhalt daneben. Was wir sportlich können und auch anstreben, dazu muss und möchte ich mich hier gar nicht äußern. Diese Ziele sind in den Mannschaften definiert und die großartigen Auswertungen in den mannschaftlichen Weihnachtsfeiern haben das auch unter Beweis gestellt.

Wichtiger ist mir am Jahresende den Fokus darauf zu legen, wie wir auch menschlich wieder näher zusammenrücken können. Es geht mir um die Gratwanderung zwischen der lobenden Erwähnung echter Wahrhaftigkeit und dem Ziehen einer klaren Grenze zu Meckerei und Destruktivität. Ich bin davon überzeugt, dass dies in seiner Betrachtung nicht nur Gültigkeit in einem Sportverein hat, sondern gleichsam für unsere gesamte Gesellschaft gilt.

Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach darin, den Mut und den Mehrwert direkter und sachlicher Kritik in den Vordergrund zu stellen und mit Fakten zu argumentieren. Wenn dies betont wird, der menschliche Zusammenhalt, die Unterstützung Schwächerer, wieder Beachtung findet, dann wird den „Rücken-Meckerern“, also den heimlich Nölenden, die  selbst nichts zu einer Weiterentwicklung beitragen, die Nahrungsgrundlage für ihre Existenz entzogen. Gerade am Spielfeldrand kennen wir da unsere Pappenheimer, die sich nicht im Verein engagieren aber genau wissen, wie es laufen müsste. Diese Phänomene gibt es übrigens nicht nur bei der Vereinsarbeit.

 

Kritik? Ja gern, wenn sachlich aber „Glatt Rot“ für Meckerer

​​Deshalb gilt mein nächster Dank all jenen, die Kritik als Chance zur Verbesserung verstehen und sie dort platzieren, wo sie hingehört: ins direkte Gespräch. Es ist leicht, aus der Distanz zu urteilen, aber es erfordert Charakter, Fehler offen zu benennen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Wer den Dialog sucht, andere Argumente akzeptiert, hat meinen vollen Respekt. Das spart uns allen Zeit und bringt echte Ergebnisse.

 

Liebe Sportfreunde,

100 Jahre Wacker-Park im Mai

schon bald steht unserem Verein ein sehr großes Erlebnis und Jubiläum bevor. In einigen Wochen, genau am 9. Mai 2026, wird die Heimstätte des FSV Wacker 03 Gotha, unser Volkspark-Stadion, seinen 100. Geburtstag feiern.

Zwei Jahre zuvor hatten hunderte junge Männer mit dem Wacker-Abzeichen auf der Brust Hacke und Spaten zu Hand genommen, um das Feld im Volkspark 3 zu befrieden. Einige, die mit ihnen ein paar Jahre vorher den Verein gegründet hatten, waren leider nicht mehr dabei. Für Kaisers Gnaden hatten sie im ersten Weltkrieg ihr Leben gelassen. Was diese jungen Männer bei diesem ersten Spatenstich nicht wissen konnten, einige weitere von ihnen würden  das 20. Sportplatzjubiläum ebenfalls nicht mitfeiern können, weil sie vom sogenannten Führer nicht in ihr Heil, sondern ins Verderben geschickt werden sollten.

All das werden wir zum Anlass nehmen, um uns auf Spurensuche zu begeben und von den Anfängen dieser schönsten Sportart der Welt am Beginn des 20. Jahrhunderts zu berichten, die sich oft mit einem fundamentalen Problem konfrontiert sah: der Mangel an geeigneten Sportstätten. Viele der neu gegründeten Vereine, oft aus studentischen Kreisen oder Arbeiterschaften entstanden, verfügten über keinerlei eigene Spiel- oder Trainingsplätze. Bereits um 1901 wurde der FC Gotha 1901 gegründet, der später in SV Gotha 1901 umbenannt wurde. Am 7. Juli 1907 gesellte sich unser Verein, gegründet als FC Einigkeit Gotha und 1908 umbenannt in Wacker 07 Gotha hinzu.

In den kommenden Wochen werden wir teilweise überraschende Entdeckungen präsentieren, wo in Gotha überall Fußball gespielt wurde, wo Spielstätten existierten und welchem Schicksal sie sich ergeben mussten. Wir werden eintauchen in die Welt der „Lost Places“ und „Lost Grounds“ und daran erinnern, dass all diese Stätten einst voller Leben waren und heute in Vergessenheit geraten sind. Gemeinsam werden wir uns mit euch auf die Suche nach diesen stummen Zeugen vergangener sportlicher Höhepunkte begeben und am Ende wird der Fokus auf unsere beiden Sportplätze Klaus-Törpe-Sportpark und auf das Geburtstagskind „Wacker-Park (Volkspark-Stadion) gerichtet sein.

Wir werden vom Stolz unserer Ahnen berichten, als sie bei der Platzweihe am 9.Mai 1926 auf „ihren heiligen Rasen“ erstmalig auflaufen durften. 

Wir Fußballer von heute würden uns nun 100 Jahre später auch gern in unserem Stadion so wohlfühlen dürfen, wie es den Jungs damals vergönnt war. 

Lasst euch also zu gegebener Zeit einfach überraschen, wie das mit den Fußballplätzen in Gotha so war.

 

Frohe Weihnachten!

Mit all dem Gesagten habe ich euch in den letzten Minuten hoffentlich keine Langeweile, dafür aber ein bisschen Abwechslung zukommen lassen.

Wir beim FSV Wacker wissen voller Stolz um unsere Stärken, wir sind uns aber keineswegs zu schade, Verbesserungswürdiges konsequent anzusprechen und auch entsprechend unserer Möglichkeiten anzugehen.

Von Herzen kommend, habe ich mich eingangs meiner Weihnachtsworte bedankt und euch später hoffentlich auch auf ein neues, interessantes, abwechslungsreiches und nicht minder anstrengendes Jahr 2026 neugierig gemacht.

Ich wünsche euch und euren Familien ein Weihnachtsfest voller Wärme und Licht. Mögen wir die Energie und diesen besonderen Zusammenhalt ausbauen und mit in das neue Jahr nehmen.

Lasst uns die Gläser heben: Auf unseren Verein, auf die Freundschaft, auf die Kameradschaft, auf das, was uns verbindet und auf das, was kommt! Prost!

 Ihr und euer Thomas Fiedler

2026, du darfst kommen, wir sind bereit  -  Wacker voran!