Der Gegner ist unberechenbar

Torsten Graf, 23.09.2011

Der Gegner ist unberechenbar

Fußball-Oberliga: Wacker Gotha empfängt am Samstag den FSV Luckenwalde

Gotha. Die Ausgangslage ist ähnlich wie vergangenes Wochenende gegen Gera. Wieder bestreitet Fußball-Oberligist Wacker 03 Gotha am Samstag (Anpfiff 13.30 Uhr) ein Heimspiel. Wieder haben die Gothaer mit dem FSV Luckenwalde einen Gegner auf Augenhöhe vor der Brust. Mit einem Erfolg gegen die Brandenburger könnte Wacker einen großen Satz in der Tabelle nach oben machen.

"Wir haben eine realistische Chance, sportlich einen weiteren Schritt nach vorne zu machen", sagt Wacker-Präsident Holger Gabe. Gleichzeitig rät er zur Vorsicht: "Luckenwalde ist eine kompakte Mannschaft. Wenn wir an dem Tag nicht alles bringen, kann man auch mal verlieren."

Die Vorsaison schloss Luckenwalde auf dem sechsten Tabellenplatz ab. Dort präsentierte sich die Mannschaft als wahrlich unbeschriebenes Blatt. Zuhause gewann man gegen Mannschaften wie Auerbach (4:1), Bautzen (1:0) und Rot-Weiß Erfurt II (3:1). Auswärts gab es dagegen oftmals eins auf die Mütze. Ein Debakel erlebten die Luckenwalder beim 0:7 in Auerbach.

Auch Wacker Gotha musste bei der 1:3-Niederlage im Hinspiel die Heimstärke der Brandenburger anerkennen. Im Gothaer Volkspark-Stadion gab es dann einen knappen 1:0-Sieg. Auch in der laufenden Saison ist es schwer, den morgigen Gegner richtig einzuschätzen. Die ersten drei Saisonspiele verlor Luckenwalde deutlich, bei einem Torverhältnis von 0:12. Die vergangenen beiden Spiele scheint sich die Mannschaft von Trainer Ingo Nachtigall gefangen zu haben. Gegen Piesteritz gab es ein klares 4:0, und selbst in Aue gewann Luckenwalde mit 4:3.

Nahezu die Qual der Wahl hat Gothas Trainer Holger Bühner, was die Startaufstellung angeht. Nach seiner Rotsperre wieder dabei ist auch Oliver Göschick, der vergangene Woche in der zweiten Mannschaft aushalf und dort eine engagierte Vorstellung bot. Einzig fehlen wird wohl Neuzugang Gilbert Brobbey, der ebenfalls vergangenen Sonntag bei Wackers Regionalklasse-Elf aushalf und zu Unrecht die rote Karte gesehen hatte. Der 19-jährige Brobbey kam zusammen mit Willie Kudese aus der Schweiz, spielte in seiner Jugend unter anderem beim Grazer AK und bei Nottingham Forest. Die beiden in Ghana geborenen Spieler haben sich laut Gabe gut in die Mannschaft eingefügt und scheinen schon jetzt die Sympathien der Zuschauer gewonnen zu haben.

Das sieht auch Wackerfan Clemens Fuchs so, der sich in einem Leserbrief wie folgt äußert: "Die neue, umformierte Wackermannschaft der Saison 2011/12 hat alle Sympathien der Zuschauer.[...] Als Wackerfan war man besonders auf den Einwechselspieler Willie Kudese gespannt. Einige gute Aktionen reichten aus, um von den Fans gelobt zu werden. Jede nachfolgende Aktion mit Ballkontakt wurde mit "Willie go!" angetrieben und unterstützt." Einzig ein Dankeschön in Form einer La-Ola-Welle der Mannschaft zu den Fans vermisste Wackerfan Clemens Fuchs nach dem Spiel gegen Gera noch.

Von Sascha Richter


Quelle:TLZ