1.Mannschaft : Spielbericht (2008/2009)

Ehrentor verpasst

GOTHA. Einer offenen ersten, folgte eine eher einseitige zweite Hälfte, in der die Gothaer etwas an Pokalkampf vermissen ließen. Die Jenaer, die nicht nur durch den Ligafehlstart gehörig unter Druck standen, entschieden die Begegnung schließlich mit drei Toren innerhalb von neun Minuten.

Dass der favorisierte FC Carl Zeiss Jena durch eine Standardsituation in Führung ging, fand auch Trainer Henning Bürger im Anschluss bezeichnend. Torsten Ziegner hatte nach 15 Minuten zwar einen Freistoß unhaltbar ins Tor geschossen, überzeugen konnten die Jenaer zunächst aber nicht.

Vielmehr suchten die Gothaer den Weg nach vorn. Steffen Scheidler (20.), nach einem gewonnenen Laufduell in guter Schussposition, schlenzte daneben, eine Steilvorlage Tony Schnuphases landete vorm lauernden Marcus Arndt (24.) gerade noch in den Armen von Zeiss-Keeper Carsten Nulle.

In der 35. Minute gelang erstmals den Jenaern ein ordentlicher Spielzug, Rainer Behnke parierte jedoch großartig gegen Niels Hansen (35.). Auch Richard Kolitsch (43.) testete den Wacker-Torwart ohne Erfolg. Außerdem setzte Danny Reuther (45.) per Kopf daneben. Indes vergaben die Gothaer den Ausgleich. Ronny Ronis war durch und legte quer, Adressat Daniel Bärwolf (42.) kam aber zu Jenaer Gunsten nicht an den Ball, so dass Nulle noch fangen konnte. Unmittelbar vor der Pause suchte Scheidler den Routinier vergebens, sein tolles Solo fand keinen Abnehmer.

Aus der Kabine heraus landete der gastierende Drittligist die Entscheidung. Sebastian Hähnge (47.), Reuther (48.) nach sehenswertem Zusammenspiel mit Kolitsch und Niels Petersen (56.) per Kopf bauten das Ergebnis auf 4:0 aus. Letzterem Tor ging ein fragwürdiger Freistoß von Ziegner voraus.

Der eingewechselte Salvatore Amirante verpasste es in der 75. Minute, weiter zu erhöhen. Petersen hatte prima aufgelegt, Behnke zeigte jedoch einmal mehr seine Klasse. Der Rest der Wacker-Elf hatte sich nach den knapp aufeinander folgenden Toren etwas hängen gelassen.

"Dass die Kraft am Ende nicht reicht, war zu erwarten", so Holger Bühner im Nachhinein. Gleichwohl sei es schade, dass die erhoffte Überraschung nach der Pause ein abruptes Ende fand. Der Jenaer Sieg sei aber auch in der Höhe verdient, erkannte Bühner an.

Kollege Henning Bürger, der angesichts der schwierigen Situation seines Teams in der neuen 3. Liga unter besonderer Beobachtung stand, war dagegen mit "gewissen Einzelheiten nicht ganz zufrieden." Seine ernste Miene verriet, dass trotz des Pokalerfolges das richtungsweisende Punktspiel bei der Reserve des VfB Stuttgart am kommenden Wochenende schon in den Köpfen steckt.

Von Hendrick HEILWAGEN