1.Mannschaft : Spielbericht (2009/2010)

Unglückliches Aus

Diejenigen, die sich am Samstag ins Gothaer Stadion "verlaufen" hatten, brauchten es nicht zu bereuen. Sie sahen ein Spiel der Marke Pokalfight. Als Underdog verlangte die Wacker-Elf dem Favoriten alles ab und verpasste nur knapp eine Überraschung.

GOTHA. Eine Hiobsbotschaft hatten die Gothaer zu verdauen. Goalgetter Steffen Scheidler hatte sich wegen einer Erkältung nicht einsatzbereit gemeldet. Jugendspieler Philip Steuding rückte für ihn ins Team.In der Partie, die mit einer Schweigeminute in Gedenken an den verstorbenen DFB-Nationaltorwart Robert Enke begann, nahmen die Gothaer das Spiel sofort in die Hand. Es dauerte nur drei Minuten, bis Tobias Müller zur Führung einschoss. Nach einem Zuspiel von Tony Schnuphase schob Müller frei vorm Tor trocken ein.Nicht lange danach hatte Marty Jung (10.) die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, konnte sie aber nicht nutzen. Als der Youngster nach einem Pass in die Gasse nur noch VfB-Keeper Boris Jovanovic vor sich hatte, rutschte er unglücklich aus.Oberligist Pößneck spielte zwar ansehnlich aus der Abwehr heraus, wirkte aber zu harmlos im Angriff. Bei Torchancen von Sascha Tröger (29., 43.) hatte Torwart Rainer Behnke jedenfalls wenig Mühe.Nach der Pause verbuchten die Gothaer wieder eine nennenswerte Szene. Jan Schmidt (51.), der sich in der ersten Halbzeit eine Kopfverletzung zuzog und nun mit Verband spielte, versuchte Jovanovic aus der Drehung zu überwinden, hatte gegen den Ex-Profi aber das Nachsehen.Allmählich warfen die Pößnecker mehr in die Waagschale, sodass die Wacker-Defensive nun mehr und mehr gefordert war. Vorerst trafen aber weder Dominik Eggemann (63.), der zu eigensinnig agierte, noch Faruk Hujdurovic (69.). Nachdem Pößnecks Michael Urbansky (75., Tätlichkeit gegen Hatzky) vom Feld musste, bot sich den Gothaern in der 83. Minute die Möglichkeit, alles klar zu machen. Christian Hatzky setzte sich dabei geschickt durch und steckte durch zu Jung. Der traf zwar, stand aber im Abseits. Als sich die Gothaer schon in Sicherheit wiegten, kippte das Spiel. Bei einem Freistoß unterlief Jung ein Handspiel im Strafraum. Es gab Strafstoß. Eggemann (87.) verwandelte sicher. Zudem durfte Pechvogel Jung nach Rot eher zum Duschen.Mit nun neun Feldspielern in jedem Team ging es in die Verlängerung. In dieser übernahm Pößneck zusehends das Zepter. Eggemann (97.) per Solo und Jorge Ferreira (98.) scheiterten jedoch, weil Heim bzw. Behnke aufgepasst hatten.Nach 105 Minuten zappelte der Ball erneut im Netz. Einen Spielzug über Schmidt und Müller vollendete Hatzky. Das Schiedsrichtergespann hatte wohl Müller im Abseits gesehen. Die Proteste der Gothaer Bank brachten nichts. Im dritten Anlauf hatte Pößnecks Eggemann (112.) schließlich Erfolg. Wie schon bei seinen Soli zuvor setzte der VfB-Akteur im Halbfeld an, rannte diesmal allerdings allen davon und traf unhaltbar in den Winkel zur Führung.Die Hausherren warfen nun alles nach vorn. Sogar Torhüter Behnke eilte das ein oder andere Mal mit in die gegnerische Hälfte. Holland-Moritz (118.) per Kopf und Schnuphase (120.) verpassten noch aus aussichtsreichen Positionen.Es nützte aber nichts. Trotz leidenschaftlichen Spiels und mehreren Topchancen brachten die Wacker-Elf den Favoriten nur ins Wanken, nicht aber zum Fallen. Nun gilt es, sich ganz auf die Meisterschaftsziele zu konzentrieren.