1.Mannschaft : Spielbericht (2011/2012)

NOFV-Oberliga Süd
15. Spieltag - 03.12.2011 13:00 Uhr
FSV Wacker 03 Gotha   FSV Budissa Bautzen
FSV Wacker 03 Gotha 0 : 0 FSV Budissa Bautzen
(0 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Christian Hatzky, Andy Brandau

Zuschauer

85

Gemischte Gefühle

Am Ende wussten die Gothaer nicht so richtig, ob sie sich über den Punkt freuen oder ärgern sollen. Beim torlosen Unentschieden gegen die Ostsachsen, die im Tabellenmittelfeld stehen und somit weit vom Aufstiegsziel entfernt sind, gehörte jeder Mannschaft eine Halbzeit.

Nach anfänglichen Abtasten war Bautzen tonangebend und kam nach einer Viertelstunde durch Petricks Fernschuss und van Kolcks Kopfball zu guten Gelegenheiten. Die Wacker-Elf versuchte zwar eigene Akzente zu setzen, kam aber kaum ins Spiel und hatte im ersten Abschnitt keine reguläre Torchance. Anders Budissa, die angereist waren um drei Punkte mitzunehmen, aber immer wieder vor dem Tor scheiterten. Das lag zum einen an deren Unvermögen, aber auch an Gothas Schlussmann André Koob, der den verletzten Rainer Behnke ersetzte. Mit einem, aus Gastgebersicht, schmeichelhaften 0:0 ging es in die Kabinen.

Auch nach Wiederanpfiff übernahmen die Gäste zunächst die Initiative, bis zur 55. Minute. Andy Brandau steckte schön auf Ricky Ziegler durch, der vor dem Tor zu lange wartete. Die Aktion war jedoch ein Wachruf. Wacker kam jetzt immer besser ins Spiel. Doch anders als gegen Auerbach zwei Wochen zuvor, vergab Gotha beste Einschussmöglichkeiten: Der eingewechselte Norris Höhn schoss nach einem Konter aus zehn Metern neben das Tor, Brandaus Freistoß wurde von Budissa-Schlussmann Richter stark pariert, und nochmal Höhn wurde kurz vor Abpfiff im letzten Moment gestoppt.


Ein Spiel mit Erinnerungen

Ein Schwätzchen da, eine neckische Bemerkung dort. Ein Wacker-Spieler blieb noch auf dem Rasenplatz des Volkspark-Stadions, als seine Teamkollegen schon längst unter der Dusche standen. Gothas Außenverteidiger Danny Wochnik spielte bis vergangenen Sommer bei Budissa Bautzen und hatte nach dem torlosen Unentschieden am Samstagnachmittag mit seinen ehemaligen Mitspielern allerhand zu bereden. "Klar ist es immer etwas Besonderes. Man ist hochmotiviert, wenn es gegen den alten Verein geht", sagt der 23-jährige Wochnik.

Aber nicht nur das. Seit 2008 war ihm Bautzen eine Heimat. Auf dem Platz standen nicht einfach nur alte Mitspieler, sondern gute Freunde, mit denen er weiterhin Kontakt pflegt. Und gegen die galt es für den gelernten Außenverteidiger Gegentore möglichst zu verhindern. Das klappte am Ende: "Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Vor allem aufgrund der ersten Halbzeit. Da haben wir überhaupt nicht ins Spiel gefunden", sagt Wochnik. In der zweiten Halbzeit hätte das besser geklappt: "Mit etwas Glück machen wir unsere Chancen rein und gewinnen das Spiel."

Überhaupt muss man sich fragen, warum ein Spieler bei einem aufstiegsambitionierten Verein wie Budissa Bautzen, der über ganz andere finanzielle Mittel als Wacker Gotha verfügt, in der thüringischen Residenzstadt eine neue Fußballheimat findet. Dass beide Vereine gute Kontakte zueinander haben, ist bekannt. Manchmal sind es aber auch persönliche Gründe, die bei allem sportlichen Ehrgeiz zählen: "Meine Freundin wohnt hier in der Nähe - daher der Wechsel."

Auch sportlich muss Danny Wochnik den Wechsel wohl nicht bereuen. Düster sah es zu Saisonbeginn aus. Nach Abschluss der Hinrunde der Fußball-Oberliga hat Wacker Gotha 14 Punkte und damit nur einen Punkt weniger als in der Vorsaison auf dem Konto.


Von Sascha Richter


Quelle: TLZ