1.Mannschaft : Spielbericht (2011/2012)

Einfach zu blauäugig

Wacker Gotha muss weiter auf den vierten Saisonsieg warten. Die Gothaer zahlten beim 1:3 gegen Fortuna Chemnitz Lehrgeld gegen einen Gegner, der zwar nicht übermächtig war, aber in den entscheidenden Situationen einfach cleverer war und weniger Fehler machte.

So auch beim ersten Treffer. Ricky Ziegler stand in der achten Minute nach schönem Pass von Stephan Kubirske plötzlich frei vor Fortunen-Schlussmann Kretzschmar - der Chemnitzer Torwart blieb im Eins-gegen-Eins Sieger. Fast im direkten Gegenzug jubelten die Gäste. Wacker-Schlussmann André Koob faustete eine Flanke vor die Füße von Robert Bemmann, der sich bedankte und den Ball ins obere Toreck schoss. Chancen erspielten sich beide Teams danach kaum.

Im zweiten Abschnitt waren wieder knapp zehn Minuten gespielt, als die Gothaer einmal mehr zur Erkenntnis kommmen mussten, dass Fehler in dieser Spielklasse gnadenlos bestraft werden. Diesmal ging ein Stellungsfehler von Kapitän Christian Heim dem Gegentor voraus. Wiederum Bemmann bedankte sich und erhöhte auf 2:0.

Hoffnung keimte noch einmal auf, als Andy Brandau per sehenswertem Freistoß aus 18 Metern zum Anschluss traf. Zwar gab das Tor den Gothaern noch einmal Auftrieb, doch war Chemnitz auch in der Folge dem dritten Tor näher, als Wacker dem Ausgleich. Mit Abpfiff entschied Kenny Schmidt per Foulelfmeter die Partie.


Schwere Nackenschläge

Die Enttäuschung stand Gothas Kapitän Christian Heim nach dem 1:3 gegen Fortuna Chemnitz ins Gesicht geschrieben: "Wir wussten, dass wir hier heute wieder eine Chance haben und hatten uns dementsprechend viel vorgenommen. In der Anfangsphase haben wir auch nicht viel verkehrt gemacht. Aber es fehlt dann auch an der Qualität", sagt Heim.

Gothas Innenverteidiger spricht die Chance zur Führung durch Ricky Ziegler an, und dass im Gegenzug ein einfaches Tor zugelassen wird. "Es sind Nackenschläge, die einen zurückwerfen."

Dabei spielte Fortuna Chemnitz den erwarteten Ball. Schon im Hinspiel agierte die Elf vom Trainergespann Barsikow/Rudolph meist mit langen Bällen und suchte ihren Ausnahmestürmer Steve Rolleder. Den hatten die Wackeren besonders im ersten Abschnitt gut im Griff. Die Tore machte dafür ein anderer. Bemmann profitierte zweimal von individuellen Fehlern in Wackers Hintermannschaft und konnte sich das Toreck aussuchen. Christian Heim spricht ein generelles Problem bei den Wackeren an: "Manchmal rapppelt es im Training mehr, als am Wochenende im Spiel. Wir schaffen es einfach nicht, die Leistung in den Punktspielen am Wochenende abzurufen."

Zeit zur Aufarbeitung gibt es kaum. Bereits am Dienstag steht das Nachholspiel bei Erzgebirge Aue II auf dem Plan. Die Erzgebirgler sind längst nicht mehr so stark wie in der ersten Halbserie. Im neuen Jahr haben sie lediglich einen Punkt geholt, bei einem Torverhältnis von 1:13. Eine Chance für Wacker? "Es ist ein Gegner auf Augenhöhe. Sie werden meines Wissens auch nicht mehr mit Spielern aus dem Zweitliga-Kader aufgefüllt", sagt Heim mit klarer Zielvorgabe: "Wir wollen die drei Punkte holen." Voraussetzung sei allerdings, so Wackers Kapitän, dass man sich diesmal keine Fehler erlaube.


Von Sascha Richter