1.Mannschaft : Spielbericht (2012/2013)

Nowak köpft Wacker ins Glück

Es war eine Szene mit Symbolcharakter. Während Rudolstadts bester Akteur, Stürmer Sonnenberg, nach dem späten 2:1 durch den eingewechselten Nowak per Kopf zu Boden sank, feierten die Gothaer in einer riesigen Traube zusammen. Nowak profitierte von einer herrlichen Flanke des ebenfalls eingewechselten Le Duc (83.) und sorgte damit doch noch für den knappen, aber verdienten Erfolg der Bühner-Elf im ersten Heimspiel.

Er war insofern verdient, weil Gotha in einer allenfalls durchschnittlichen Oberliga-Begegnung den Erfolg im zweiten Durchgang ein wenig mehr wollte als der Aufsteiger aus der Verbandsliga. Beiden Teams merkte man an, dass sie nach den jeweils deutlichen Auftaktpleiten (0:4) um Vorsichtigkeit bemüht waren. Die ersten vorsichtigen Offensiv-Aktionen der Gastgeber waren deshalb für Torwart Ackermann kein Problem. Ein flacher Freistoß Brandaus ging knapp vorbei (2.), Lehmanns Direktabnahme nach Brandaus Flanke ebenso.

Kaltschnäuziger zeigten sich da schon die Gäste. Sonnenberg, den Wacker über die gesamte Spielzeit nicht in den Griff bekam, nahm einen langen Ball auf und profitierte bei seiner geschickten Körpertäuschung von einem Ausrutscher Spaniers. Allein vor Keeper Zipf behielt er die Ruhe (16.). Der Treffer beflügelte zunächst das Eintracht-Spiel, während Gotha mit seinen vielen langen Bällen zu einfach ausgerechnet werden konnte.

Und so musste ein Patzer von Gästetorwart Ackermann zum Ausgleich herhalten. Dieser war nach einem weiteren langen Ball Gothas eigentlich vor dem schnellen Repetylo am Streitobjekt, gab dieses aber wieder her. Geistesgegenwärtig drehte sich der Ukrainer und erzielte mit einer Bogenlammpe den Ausgleich (33.).

Auch nach dem Wechsel blieb das Niveau der Partie übersichtlich. Zahlreiche Abspielfehler prägten das Geschehen; Wacker versuchte sein Glück oftmals mit Schüssen aus der Distanz (Brandau/64., Lehmann/74.). Rudolstadt zeigte zwar eine solide Defensivleistung, wusste aber nur zu gefallen, wenn Sonnenberg ins Spiel gebracht wurde. Er war es auch, der die beste Chance zur Führung vergab. Aus der Drehung scheiterte er am aufmerksamen Zipf (78.). Und so entschied das goldene Händchen von Trainer Bühner die Begegnung. Die Einwechslung von Nowak und Le Duc dankten diese mit dem 2:1.

Für die Gothaer, die zuletzt zwei Niederlagen quittieren mussten, war der Erfolg Balsam auf der Seele. Klar ist aber auch, dass gegen andere Teams mehr kommen muss, will man in der Liga bestehen. Das sahen auch die "Späher" im Stadion. Denn unter den 126 Zuschauern weilten mit Jürgen Raab (SSV Markranstädt) und Piet Schönberg (FC Rot-Weiß Erfurt II) zwei Trainer von Oberligakonkurrenten. Ob ihre Notizen Erfolg bringen, wird sich zeigen.

Auf Gothaer Seite dürfte das am gestrigen Abend aber die wenigsten interessiert haben. Die Freude über den Dreier nahm ihnen keiner mehr.


Von Thomas Rudolph