1.Mannschaft : Spielbericht (2013/2014)

Thüringenliga
14. Spieltag - 23.11.2013 14:00 Uhr
1. SC Heiligenstadt   FSV Wacker 03 Gotha
1. SC Heiligenstadt 12 : 0 FSV Wacker 03 Gotha
(6 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Florian Tamm, Martin Köhler

Zuschauer

70

Torfolge

1:0 (18')1. SC Heiligenstadt per Weitschuss
2:0 (20')1. SC Heiligenstadt
3:0 (27')1. SC Heiligenstadt per Kopfball
4:0 (34')1. SC Heiligenstadt
5:0 (35')1. SC Heiligenstadt
6:0 (43')1. SC Heiligenstadt
7:0 (47')1. SC Heiligenstadt
8:0 (53')1. SC Heiligenstadt
9:0 (78')1. SC Heiligenstadt
10:0 (82')1. SC Heiligenstadt
11:0 (88')1. SC Heiligenstadt
12:0 (90')1. SC Heiligenstadt

"Der Elf fehlt die Breite"

Mit 0:12 (0:6) kamen die Kicker von Wacker Gotha in der Fußball-Verbandsliga in Heiligenstadt unter die Räder. Nach einer Viertelstunde begann für die Gothaer das Unheil. Die Heiligenstädter sprühten vor Spielwitz, sorgten mit ihrem Kombinationsspiel für Schwindelanfälle in den Gothaer Reihen.

Mit einer sehenswerten Einzelaktion eröffnete Thomas Siebert in der 18. Minute den Torreigen. Von halblinker Position schlenzte er das Leder in den rechten Torwinkel. Ein klasse Tor! Zwei Minuten später hatte sich Siebert erneut auf der linken Außenbahn durchgesetzt und seine Eingabe verwertete Marc Werner zum 2:0. Nach Vorarbeit von Stephan Montag auf der rechten Außenbahn traf der dribbelstarke Alexander Bazzone (27.) zum 3:0. Es folgte ein Doppelschlag von Michael Wedekind in der 34. und 35. Minute zur 5:0-Führung. Noch vor dem Seitenwechsel machte Alexander Bazzone (43.) das halbe Dutzend voll.

Das muntere Toreschießen ging auch im zweiten Abschnitt weiter. Alexander Bazzone (47.) legte für Marc Werner, der für das 7:0 in der 47. Minute sorgte. Mit seinem dritten Treffer stellte Michael Wedekind (53.) das 8:0 her. Der Gastgeber schaltete danach einige Gänge zurück, hatte Spiel und Gegner aber jederzeit im Griff. In der Schlussphase wurde jedoch der Turbo gezündet. Benjamin Orschel markierte in der 78. Minute mit einem satten Direktschuss das 9:0. Jetzt forderten die SCH-Fans den zweistelligen Sieg. Entsprechend laut wurde das 10:0 durch Eleftherios Basdekis (82.) bejubelt. Martin Heinevetter (88.) per Kopf und Benjamin Orschel (90.) beendete das Torefestival mit dem 12:0-Endstand. Der hohe Sieg ist sicherlich anerkennenswert, er sollte jedoch angesichts der Gothaer Spielstärke nicht überbewertet werden. Lobenswert ist die faire Gangart der Gothaer, die nie resignierten und ein anständiger Verlierer waren.

Thomas Fiedler ist seit 1968 Vereinsmitglied. Dass die erste Mannschaft vom FSV Wacker 03 jemals zwölf Gegentore hinnehmen musste, daran kann sich der Präsident von Wacker 03 nicht erinnern. Umso mehr schmerzt ihn die 12:0-Klatsche, mit der die Elf am Samstag in Heiligenstadt abgefertigt wurde.

Trainer Hagen Becker wollte dazu nicht Stellung nehmen. "Das muss ich erst verarbeiten", war sein Kommentar. Er verwies auf seinen Präsidenten. "Klar, das ist keine einfache Situation", betont Fiedler, allerdings sei das kein Grund, am Konzept zu zweifeln. "Wir hatten schon damit gerechnet, dass die junge Mannschaft einen Rückschlag erleidet, doch keinesfalls in dieser Höhe." Zumal sich die Elf nach den letzten Spielen im Aufwind befand. "Wir haben zwar verloren, allerdings knapp und ein beherztes Spiel gezeigt." Das zählt für Fiedler, weil seiner jungen Elf die Breite fehlt, weil sie über Wochen hinaus acht Langzeitverletzte ersetzen muss. "Es lässt sich allerdings auch nicht leugnen, dass die Spieler nicht das abrufen, was sie können."

Nach dieser Niederlage geht es für die Mannschaft darum, sich mit Anstand aus der Hinrunde zu verabschieden. "Das Spiel gegen Gera soll zeigen, dass wir uns nicht abgeschrieben haben", sagt der Präsident. Für die Rückrunde hofft er dann auf einen kompletten Kader. "Und da wird manches anders aussehen." An personelle Konsequenzen nach der Niederlage hat Fiedler keinen Augenblick gedacht. Hagen Becker sei von Anfang an seine Nummer eins gewesen, daran habe sich auch nichts geändert. "Wir haben ein Konzept. Und das werden wir durchsetzen", bekräftigt er. Dieses soll mit jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs umgesetzt werden. "Ohne die Schlappe von Heiligenstadt beschönigen zu wollen: Ein halbes Jahr reicht dafür nicht aus."

Der Blick auf die Ergebnisse im Nachwuchsbereich zeigt, da hat Wacker jede Menge Potenzial. "Das war schon immer unsere Stärke", sagt Fiedler, "doch von der guten Nachwuchsarbeit ist oben nie etwas angekommen." Genau das will der Präsident ändern. Und dafür, so betont er, sei Hagen Becker genau der richtige Mann.

Wenn aus Sicht der Zuschauer das neue Konzept spielerisch noch nicht die nötigen Früchte trägt, finanziell steht der Verein mittlerweile auf solidem Fundament. Um das zu erreichen, mussten Abstriche im Spielerbereich gemacht werden. Trotzdem, so Fiedler, werde die Herbstpause genutzt, um die Erste zu verstärken. "Wir brauchen Spieler, die Führungspositionen übernehmen können."

Doch zunächst, so sagt er, gehe es in den nächsten Tagen darum, seine jungen Spieler wieder aufzubauen. "Und bei Wacker wird es bald wieder bessere Zeiten geben", ist sich der Wacker-Präsident sicher.


Von Klaus-Dieter Simmen und Harald Mühlenbeck


Quelle: TLZ