1.Mannschaft : Spielbericht (2013/2014)

Verbandsligist dreht die Partie

Die Gothaer Wacker-Elf präsentierte sich auf dem Ehrenhainer Waldsportplatz recht ungewohnt: sie erzielte sechs Tore und sie drehte einen Zwei-Tore-Rückstand zum Auswärtssieg. Ungewohnt war das Spiel aber nur für diejenigen, die den Glauben an die Mannschaft nach zwölf Niederlagen schon verloren hatten. Trainer Hagen Becker zählt nicht dazu.

"Damit haben wir gezeigt, was das Unentschieden gegen Dachwig wirklich wert war", freute sich Becker über die gestiegene Moral bei seinen Akteuren. Der Trainer betonte, dass die Linie des Vereinspräsidenten Thomas Fiedler, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, richtig war. "Wir können stolz auf unseren Nachwuchs sein, denn außer Oliver Zitschke haben auch alle Neuzugänge Wacker als Ausbildungsstation durchlaufen."

Doch der Weg zum Erfolg war mindestens ebenso holprig wie der Waldsportplatz in Ehrenhain. Die Gothaer starteten gut, übernahmen die Spielkontrolle und erzielten sofort einige Chancen, aber keine Tore. Bruder Übermut schien bei den Gästen mitzuspielen. Ein unnötiger Zupfer an einem Ehrenhainer Trikot führte so zu einem Freistoß für die Gastgeber. Als dann kein Gothaer bei der Kopfballvorlage mit in die Lüfte stieg und man Andy Knutas gewähren ließ, da lagen die Gäste schnell im Rückstand (1:0/8.).

Wenig später überwand Ales Terynek Gothas Keeper Hagen Apitius mit einem Heber zum 2:0 (23.). Dass die Gothaer den Kopf nicht in den Waldsportplatz-Boden steckten, war auch ein Ergebnis der gewachsenen Stärke der Mannschaft. "Vor allem meine Führungsspieler Oleg Oliinyk und Tobias Meisel spornten die Mannschaft immer wieder an", erkannte Becker.

Ein Oliinyk-Fernschuss wurde zwar von einem Ehrenhainer per Kopf abgefangen, aber Florian Tamm stand richtig und konnte so den 2:1-Anschluss herstellen (40.). Freute man sich in den Gothaer Reihen zu lange über diesen Coup? Kurz vor dem Pausenpfiff erzielte Knutas mit einem Sonntagsfernschuss das 3:1 (45.).

"Meine Pausenansprache war deftig", gab Trainer Becker unumwunden zu. Wirkung zeigte sie zumindest sofort. Die zweite Halbzeit begann mit einem Freistoß und Oliinyk traf direkt zum 3:2 (46.). Dem Erfolg folgte ein krasser Abwehrfehler - gleich drei Ehrenhainer standen frei vor Apitius. Die Zuordnung der Gothaer war für einen Moment völlig verloren. Terynek nutzte die Situation, um den alten Abstand wieder herzustellen (4:2/48.).

Oliinyk erzielte wieder durch einen Freistoß das 4:3 - ein Traumtor, direkt in den Torwinkel (63.). Wacker kämpfte nun. Nach einem Foul am eingewechselten Sven Heilmann kam Manuel Reichmuth per Elfmeter zum 4:4-Ausgleich (70.). Eine Standard-Situation ging dem nächsten Treffer voraus. Der Ball flog in den Strafraum der Gastgeber, wurde abgewehrt und nochmals zurückgegeben. Meisel bekam die Kugel auf seinen Fuß und zog zum 4:5 ab (72.).

Die Schlussminuten wurden hektisch. Gotha war auf Ballsicherung aus, wollte den Vorsprung halten. Ehrenhain kassierte in dieser Phase gleich zwei Gelb-Rote-Karten. In den letzten Sekunden der Nachspielzeit schob Heilmann einen Ball aus dem Mittelfeld an Ehrenhains Keeper flach zum viel umjubelten 4:6 vorbei (93.).

Ach ja, die rote Laterne haben die Gothaer mit diesem Sieg auch ausgeblasen. Da Stadtroda sieglos blieb, rückte Gotha auf den vorletzten Tabellenplatz der Verbandsliga.


Von Dirk Bernkopf