1.Mannschaft : Spielbericht (2014/2015)

Landesklasse St. 3
6. Spieltag - 20.09.2014 15:00 Uhr
FSV Wacker 03 Gotha   SG SpVgg Siebleben
FSV Wacker 03 Gotha 0 : 3 SG SpVgg Siebleben
(0 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Ernst Gorf, Manuel Reichmuth, Sebastian Hoffmann, Tom Rost

Zuschauer

547

Torfolge

0:1 (46')SG SpVgg Siebleben per Kopfball
0:2 (57')SG SpVgg Siebleben
0:3 (84')SG SpVgg Siebleben

Torwart-Patzer besiegelt Schlappe

Durch zwei Tore von Sören Lehmann (47. und 57. Minute) und einem Treffer von Felix Paesler (84.) gewann in der Fußball-Landesklasse die Elf der SG SpVgg Siebleben 06 das Stadtderby gegen den FSV Wacker 03 Gotha deutlich. Dabei zeigten die Gastgeber im Volkspark-Stadion in der ersten Halbzeit eine beherzte Partie und trotzten den Sieblebern ein 0:0 ab.

Am Ende blieb Wacker Trainer Hagen Becker nur ein hilfloses Schulterzucken: "Wenn du einmal die Seuchte hast, wirst du sie so schnell nicht wieder los. Im schlimmsten Fall kann es lang dauern, ehe du dich da wieder raus ziehst." Doch Becker wäre nicht Becker, hätte er seinen Optimismus verloren. "Natürlich werfen wir die Flinte nicht ins Korn. Das war eines von vielen Punktspielen in unserer Klasse. Wir haben verloren. Haken dran und nach vorne schaun. Aufgeben ist nicht unsere Sache."

Dabei lieferten seine Schützlinge in der ersten Halbzeit eine ordentliche Leistung ab und begegneten der von Jürgen Heun trainierten Elf auf Augenhöhe. Wobei die Gäste die besseren Chancen für sich verbuchten, ohne daraus freilich Kapital schlagen zu können. Schiedsrichter Sebastian Lorenzen zog sich mehrfach den Zorn von der Wacker-Trainerbank zu. Er ließ zwar das Spiel großzügig laufen, allerdings auf beiden Seiten.

Während der Halbzeitpause zogen dunkle Wolken über dem Volkspark-Stadion auf. Und das sollte für die Wacker-Elf Symbolcharakter haben. Kaum waren in Hälfte zwei ebenso viele Minuten gespielt, da klingelte es im Kasten von Marvin Hohmann, der kurz zuvor noch einen Angriff der Siebleber prächtig pariert hatte. Gegen den Kopfball von Sören Lehmann hatte er jedoch keine Chance. Der Gegentreffer mobilisierte die Becker-Elf, die nun das Tor von Kai Wehner berannte. In der 50. Minute gab es drei Eckbälle in Folge für die Gastgeber, ein zählbares Ergebnis sprang nicht heraus. Während Wacker drückte, verteidigte Siebleben geschickt und wartete auf Konter. Ein Freistoß für Siebleben ging zwar weit am Tor vorbei, doch dann patzte Hohmann. Sein Abschlag misslang, weil er auf dem vom mittlerweile eingesetzten Regenguss nassen Rasen ausrutschte. Der Ball kam zu einem Siebleber Spieler, der den besser postierten Sören Lehmann bediente. Der schob die Kugel in der 57. Minute ins Tor.

Das war für Wacker der Knackpunkt. Zumal der Schiedsrichter wegen Gewitter die Partie nun für rund fünfzehn Minuten unterbrechen musste. Natürlich versuchten die Hausherren auch nach dem Wiederanpfiff für eine Resultatsverbesserung zu sorgen, doch gegen die hervorragend positionierten Gäste aus Siebleben gab es kein Durchkommen. Im Gegenteil, durch Konter blieben diese immer gefährlich. Insbesondere Petro Halyanty brachte einige gute Flanken in den Strafraum, die allerdings seine Mannschaftskameraden nicht verwerten konnten.

In der 83. Minute verloren die Gastgeber dann den Ball im Vorwärtsgang, Felix Paesler lief allein auf Wacker-Torwart Hohmann zu, versiebte diese Großchance aber überhastet. Nur wenige Sekunden später bekam er erneut den Ball auf den Fuß und behielt diesmal die Nerven. Mit einem überlegten Heber überwand er Marvin Hohmann zum 3:0 Endstand aus Siebleber Sicht.

Besonders bedauerlich für die Elf von Hagen Becker: In der 86. Minute wurde Florian Möhring bei einem Foul von Bezold so schwer verletzt, dass er vom Platz getragen werden musste und ins Krankenhaus kam. Trainer Becker ahnte schon nach Spielschluss: "Womöglich wird uns Florian für längere Zeit fehlen. Solche Dinge kommen noch hinzu, wenn's auf dem Platz ohnehin nicht rund läuft."

Für Sieblebens Trainer Jürgen Heun indes war trotz Regen und Gewitter am Samstagnachmittag die Welt in Ordnung. "Das Derby mit drei Toren gewonnen, und das überaus souverän. Da kann man als Trainer nur zufrieden sein."

Gewonnen übrigens hat Wacker auch, zumindest der Kassenwart des Vereins. 547 zahlende Zuschauer, das hat es bei einem Spiel von Wacker im heimischen Stadion schon lange nicht mehr gegeben. Und auch die Stimmung war prächtig. Die Fans von Wacker in der Nordkurve und die von Siebleben lieferten sich Schlachtengesänge, und auch die Gäste von Lok Gotha zeigten sich stimmgewaltig. Schade nur, dass am Schluss dann einige zeigen mussten, dass sie vom letzten Silvester noch ein paar Knaller und Raketen in den Herbst hinüber gerettet hatten...


Von Klaus-Dieter Simmen


Quelle: TLZ