1.Mannschaft : Spielbericht (2014/2015)

Landesklasse St. 3
21. Spieltag - 12.04.2015 14:30 Uhr
SG SpVgg Siebleben   FSV Wacker 03 Gotha
SG SpVgg Siebleben 2 : 3 FSV Wacker 03 Gotha
(0 : 1)

Spielstatistik

Tore

Stefan Zielasko, Sebastian Hoffmann, Sascha Heinemann

Assists

Dat Le Duc, Sascha Heinemann

Gelbe Karten

Tobias Meisel, Sebastian Hoffmann

Zuschauer

492

Torfolge

0:1 (12')Stefan Zielasko (Sascha Heinemann)
1:1 (52')SG SpVgg Siebleben
1:2 (57')Sebastian Hoffmann per Kopfball (Dat Le Duc)
2:2 (63')SG SpVgg Siebleben per Freistoss
2:3 (72')Sascha Heinemann per Freistoss

Hochklassiges Stadtderby

Spannender kann ein Stadt-Derby kaum inszeniert werden: Erst geht Wacker in Führung, dann kann Siebleben gleich zweimal ausgleichen, um Mitte der zweiten Halbzeit erneut ins Hintertreffen zu gelangen. In einer intensiv und emotional geführten Schlussphase haben beide Seiten noch mehrmals die Möglichkeiten zum Ausgleich, beziehungsweise zum Festigen ihres Sieges. Schließlich fällt kein weiterer Treffer mehr und Spieler und Fans von Wacker Gotha können lauthals singen "die Nummer Eins der Stadt sind wir".

Vor dem Derby gilt die Wacker-Elf als leichter Favorit - ihre Rückrunden-Kurve zeigt nach oben. Und so beginnen auch die jungen Gäste. Einen Einwurf von Tobias Meisel verlängert Sebastian Hoffmann (3.) und verunsichert damit Sieblebens Ersatzkeeper Jan Ulrich erstmals. Der Schlussmann ist eigentlich eine zuverlässige Stütze von Sieblebens zweiter Mannschaft, muss aber den rotgesperrten Kai Wehner vertreten. Michele Lehmann fehlt ebenfalls nach einer Roten Karte im Aufgebot der Gastgeber.

Dafür rackert Sieblebens Kapitän Sören Lehmann - gerade zurück aus dem Urlaub - unaufhörlich. Als er unsanft vorm gegnerischen Strafraum gestoppt wird (10.), kommt Siebleben zur ersten Freistoßchance, und vergibt. Die Gastgeber enttäuschen mit ihrem Spiel bis zur Pause fast durchweg, aber in ihren zahlreichen Standard-Situationen strahlen sie immer wieder Torgefahr aus. Den ersten Treffer erzielt jedoch Wacker. Keeper Ulrich lässt einen Heinemann-Schuss abprallen und Stefan Zielasko vollendet zum 0:1 (12.). Ein weiteres Tor könnte Wacker jetzt endlich einmal Sicherheit geben - die Chancen sind da, werden jedoch leichtfertig vergeben. Auf Siebleber Seite lassen Oliver Türk, Sören Lehmann und Dominik Gedig weitere Gelegenheiten verstreichen, dann geht es mit dem knappen Rückstand in die Pause.

Nach der Pause lässt Wacker weiter den Ball laufen und verteidigt gut. Auf der Gegenseite zeigt Torwart Ulrich deutlich Nerven, er muss dreimal nachgreifen, bis er einen leichten Ball unter Kontrolle bekommt (49.). Dann schalten die Gastgeber blitzschnell nach einem Ballverlust der Wacker-Elf im Mittelfeld und der emsig arbeitende Oliver Türk trifft zum 1:1-Ausgleich (52.). Diese Situation kennen die Wackeren nur allzugut - meist folgte dann ein Einbruch. Zwei Minuten später gelingt Siebleben erneut ein schneller Gegenstoß, doch Wacker-Schlussmann Hagen Apitius kann den Ball abwehren.

Als Dat Le Duc - er zeigte gestern ein gutes Spiel - den Ball gegen die Siebleber Abwehr behaupten und ihn in den Strafraum passen kann, steht Sebastian Hoffmann goldrichtig und köpft ihn zum 1:2 ein (57.).

Sieblebens Spiel wird immer drückender. Erst zischt ein Ball im spitzen Winkel am Wacker-Tor vorbei, dann zirkelt Ronny Holzapfel einen Freistoß an der Wacker-Mauer vorbei zum 2:2-Ausgleich in die Maschen (63.).

Die Gäste wollen die Führung zurück: Neuzugang Aleksandrs Guzlajevs kommt zum Schuss und Sieblebens Keeper kann mit viel Glück und Hilfe des Pfostens einen weiteren Treffer vermeiden (66.). Dann kommt die Heun-Elf wieder zu einem Standard. Sören Lehmann versenkt fast einen Eckball direkt, doch Apitius bekommt noch die Hand dazwischen (68.).

Als Sascha Heinemann sich einen Freistoßball, einige Meter seitlich des Strafraums zurecht legt, da beruhigt ihn Lars Bethmann von der Wacker-Trainerbank: "Der Ball muss nicht reingehen, nur auf die Köpfe." Er geht aber direkt rein und der Wacker Anhang feiert die 3:2-Führung (72.) euphorisch. Dann folgen bange Schlussminuten. Die Siebleber stürmen mit Mann und Maus, doch Wacker verteidigt schließlich erfolgreich.

Jürgen Heun erkennt die Niederlage seiner Elf an und gratuliert dem Wacker-Trainer sofort. Hagen Becker behält auch in diesem emotionalen Moment einen kühlen Kopf: "Noch läuft nicht alles rund, aber jetzt können wir in Ruhe die Rückrunde zur Saisonvorbereitung nutzen." Wacker-Kapitän Younes El Antaki zeigt sich zufrieden: "Offensiv hat es heute gestimmt, nur bei den Standards strahlte Siebleben immer Gefahr aus." In diesem Augenblick ist Wacker das bessere Team. Aber das ist nur eine Momentaufnahme.


Von Dirk Bernkopf


Quelle: TLZ