1.Mannschaft : Spielbericht (2015/2016)

Furioser Start in die Rückrunde

"Auch wenn es über weite Strecken ganz anders aussah, wir sind ins Volkspark-Stadion gekommen, um zu gewinnen", sagte unmittelbar nach dem Abpfiff Jan Thimm, Trainer der Landesklasse-Elf vom FSV Ohratal. Seine Mannschaft musste sich im Derby der Staffel 3 der Fußball-Landesklasse bei Wacker Gotha mit 0:4 (0:2) geschlagen geben. Dass die Packung nicht deftiger ausfiel, lag an der Nachlässigkeit, die die Wacker-Spieler in der Chancenverwertung an den Tag legten.

Die erste Viertelstunde der Begegnung gehörte den Gästen aus Ohrdruf. Sie ließen die Gothaer nicht ins Spiel kommen und bauten ihrerseits Druck auf, ohne freilich selbst nach vorn Akzente zu setzen. Wacker-Trainer Hagen Becker sah, dass seine Elf nicht wie gewünscht agierte und rief mehrfach ins Spiel hinein: "Ihr seid zu langsam!" Das beherzigten seine Kicker und setzten mehr nach. In der 14. Minute setzte Pufe eine schöne Flanke vors Tor von Lars Frankenberger, Scheidler verpasste aber.

Dann leisteten sich die Ohrataler im Mittelfeld einen unnötigen Ballverlust, Iskander Ezzine schnappte sich das Leder und legte den Ball nach schönem Flankenlauf für Steffen Scheidler perfekt auf. Frankenberger im Tor der Gäste hatte keine Chance. Das 1:0 gab Wacker Sicherheit, Ohratal hingegen operierte verunsichert. Wenn der mitgereiste Anhang der Thimm-Elf nun hoffte, das sich der Schock über das Gegentor legen würde, sah sich getäuscht. Die Gäste kamen fast immer einen Schritt zu spät, spielten ohne Druck und selbst bei Torchancen sah es aus, als ob der letzte Einsatz fehlte.

In der 33. Minute setzten die Gastgeber im Strafraum der Ohrataler nach, irgendwie kam dann Pufe an den Ball und drosch das Leder kompromisslos in die Maschen. Jetzt häuften sich die Chancen von Wacker. Zwingende Aktionen vorm Tor blieben allerdings aus. Kurz vor dem Pausenpfiff feuerte Benjamin Pufe seine Mitspieler noch einmal an: "Los Jungs, wir machen noch ein Ding in der ersten Halbzeit." Das gelang aber nicht mehr.

Doch schon zwei Minuten nach dem Pausentee holte Pufe nach, was der Elf in Hälfte eins verwehrt blieb. Er netzte zum 3:0 ein. Spätestens jetzt war klar, wer in diesem Derby des Rasen als Sieger verlässt. Zwar machten sich die Ohrataler immer wieder lauthals Mut, forderten gegenseitig mehr Einsatz - nur aufs Spiel vermochten sie es nicht zu übertragen. Es blieb Stückwerk. Keeper Lars Frankenberger winkte in seinem Kasten frustriert ab. "So kann man sich doch nicht schlachten lassen."

Das 4:0 für die Gastgeber fiel in der 51. Minute, so jedenfalls sagen es die Zuschauer. Frankenberger war bereits geschlagen, doch bevor das Leder in voller Umdrehung die Linie überqueren konnte, rettete ein Abwehrspieler von Ohratal. In der 57. konnte dann doch der vierte Treffer notiert werden. Frankenberger konnte einen Ball nicht festhalten. Scheidler war zur Stelle und markierte den Endstand.

"Was mit meiner Elf los war, kann ich wirklich nicht sagen", erklärte Trainer Thimm. "Was ich aber sagen kann: Mit Wacker hat die bessere Mannschaft verdient gewonnen." Das sah auch sein Gegenüber Hagen Becker so. Lediglich die Anfangsphase der Partie bemängelte er und die Chancenauswertung. Ansonsten zeigte sich der Wacker-Coach mit dem Rückrundenstart sehr zufrieden. "Die Vorbereitung hat sich gelohnt. Besonders was die Fitness betrifft, haben wir hart gearbeitet. Das Training ohne Ball durften wir mit dem Verein Crossfit gestalten, das hat uns sehr geholfen."

Am Ende zeigte sich auch Wacker-Präsident Thomas Fiedler ausgesprochen zufrieden. Am Vormittag hatten die A-Junioren ihr Verbandsliga-Spiel gegen Arenshausen mit 3:0 gewonnen. Die Elf steckt im Abstiegskampf und braucht jeden Punkt. "Der Sieg der A-Junioren zeigt, dass unsere Umstrukturierung der Mannschaft Früchte trägt."


Von Klaus-Dieter Simmen